Mastodon

Niemand wird vergessen – hiç unutmadık, hiç unutmayacağız! 04/04/2022

Aufzeichnung der Kundgebung am 04.04.2022 in Dortmund

Am 4. April jährte sich der Mord an Mehmet Kubaşık zum 16. Mal. 2006 wurde er in seinem Kiosk in der Dortmunder Mallinckrodtstraße vom NSU erschossen und war somit das achte Opfer in der rassistischen Mordserie. Seit nun zehn Jahren erinnern wir als Bündnis Tag der Solidarität – Kein Schlussstrich Dortmund an ihn und die Opfer rechten Terrors.

https://tagdersolidaritaet.wordpress.com/

Update:

Aufgrund des schlechten Wetters konnte der Rechtsanwalt Sebastian Scharmer, der die Angehörigen von Mehmet Kubaşık vertritt, seine Rede nicht halten. Die aufgezeichnete Rede dokumentieren wir nun an dieser Stelle.

Erinnern und verändern – vor 17 Jahren starb der Punk Thomas Schulz 29/03/2022

Dokumentation des Audiobeitrags anlässlich der Kundgebung in Erinnerung an Thomas Schulz 2022

Vor 17 Jahren starb der Punk Thomas Schulz, weil er der rechten Gesinnung seines Täters widersprach. Ein Gedenken ohne Freund:innen und Angehörige ist nicht widerspruchsfrei, aber wir können uns an die Folgen der Tat erinnern. Ein Beitrag über kollektive Erinnerung von Antifaschist:innen an ein Ereignis, was viele junge Menschen in Dortmund politisiert und geprägt hat. Die Dortmunder Verhältnisse der 2000er Jahre sind nicht vergessen, unsere Geschichte ist nicht abgeschlossen und wir erzählen sie selbst. Gegen die Angst. Für das Leben. Erinnern heißt verändern!

İki sene Hanau ve hala aydınlatama yok 20/02/2022

İki sene önce Hanau da bir faşist tarafından 9 kisi katledildi.
Bu katliama mağruz kalan gençler: Ferhat Unvar, Mercedes Kierpacz,
Sedat Gürbüz, Gökhan Gültekin, Hamza Kurtović, Kaloyan Velkov, Vili
Viorel Păun, Said Nesar Hashemi und Fatih Saraçoğludur. Yetmezmiş gibi
hala Irkçı Medya ve Politikacılar, özellikle Alice Weidel, Hans Georg
Maaßen, Horst Seehofer ve Björn Höcke gibi Şahızlar, gündemde yer
almakta ve toplumu birbirine düşman etmekteler.

DiDf’in 19 Şubat 2022 Dortmund konusmasını ve „Kein Schlussstrich – Tag der Solidarität“ örgütün selamını burdan dinleyebilirsiniz.

Müzik: Serap Sönme

https://19feb-hanau.org/
https://tagdersolidaritaet.wordpress.com/

2 Jahre Hanau – noch immer keine Aufklärung 20/02/2022

Vor zwei Jahren wurden in Hanau neun Menschen durch einen rassistischen Anschlag ermordet: Ferhat Unvar, Mercedes Kierpacz, Sedat Gürbüz, Gökhan Gültekin, Hamza Kurtović, Kaloyan Velkov, Vili Viorel Păun, Said Nesar Hashemi und Fatih Saraçoğlu. Weiterhin müssen wir zusehen, wie der Rassismus spaltet und unsere gemeinsamen Sorgen und Probleme gegeneinander ausgespielt werden – ganz vorne dabei sind Medien und Politiker, wie Maaßen, Seehofer, Höcke und Weidel.

Wir dokumentieren den Redebeitrag der DIDF auf der Kundgebung am 19. Februar 2022 in Dortmund, sowie das Grußwort des Bündnisses „Kein Schlussstrich – Tag der Solidarität“ an die Initiative 19. Februar Hanau.

Musik: Serap Sönmez

https://19feb-hanau.org/
https://tagdersolidaritaet.wordpress.com/

Antifa Cafe: Wem nützt Religion? 26/01/2022

Sagt der König zum Kardinal: “Mach du sie dumm, ich mach sie arm”

Aufzeichnung des Vortrags vom 09.12.2021 im Nordpol.

In der Entwicklung der unterschiedlichsten Gesellschaftsformen in der Menschheitsgeschichte wurden ab einer bestimmten Größe verbindliche soziale Normen entwickelt. Zur Durchsetzung dieser Normen wurden übermenschliche Instanzen erfunden, die über die Einhaltung dieser Normen wachten und Abweichungen sanktionieren konnten. Um die Akzeptanz dieser Instanzen zu erhöhen, wurden Heilsversprechungen angeboten. Auf diese Art und Weise wurden Tausende von Religionen bzw. Glaubenskonstrukte entwickelt.
Durchgesetzt haben sich historisch in ersten Linie Religionen, die sich zur Stabilisierung autoritärer Gesellschaftssysteme besonders gut eignen. Das Christentum in seinen mehr als 1.000 Konfessionen ist folgerichtig auch weniger durch Missionierung als durch Gewalt verbreitet worden. Als monotheistische Religion können sich die Menschen keine Lieblingsgöttin aussuchen, sondern sie werden durch das 1. Gebot zur Intoleranz gegenüber Andersgläubigen angehalten.
In der frühkindlichen Sozialisation wird den Menschen bereits eingeimpft, dass es einen allmächtigen Gott gibt, der eine Totalüberwachung praktiziert und jedes Fehlverhalten sanktionieren kann. Die Normgebung ist nicht von Menschen gemacht sondern göttlich. Für ein angepasstes Leben gibt es die Heilsversprechung des Paradieses. Eine perfektere Sozialisierung zum Untertan ist kaum vorstellbar. Religionskritik ist immer die Forderung nach Selbstbestimmung.

Die Veranstaltung wurde von der Rosa-Luxemburg-Stiftung unterstützt.

https://antifacafedortmund.noblogs.org/post/2021/11/22/09-12-wem-nutzt-religion/

Antifaschistische Erinnerungskultur: Gespräch mit Patrick Lohse zum Film »Dunkelfeld« 19/01/2022

von Sippurim

Der Experimentalfilm »Dunkelfeld« nimmt den beinahe vergessenen Brandanschlag in Duisburg 1984 zum Gegenstand bei welchem sieben Menschen mit Migrationsgeschichte ums Leben gekommen sind. Zu jener Zeit nannte man diese Menschen, denen der Anschlag galt, noch ganz selbstverständlich »Gastarbeiter«. So thematisiert und dokumentiert »Dunkelfeld« auch den rassistischen Normalzustand in der BRD, der dazu führt, dass ein Terroranschlag, bei dem sieben Menschen sterben, vergessen gemacht wird und nie aufgeklärt worden ist.Angesichts fehlender politischer Anerkennung und fehlender Verantwortungsübernahme hat die Betroffeneninitiative Duisburg 1984 den Film in Auftrag gegeben. Sie fordert Aufklärung, eine Überprüfung des Tatmotivs als rassistisch sowie politisches Gedenken für die Betroffenen. »Dunkelfeld« ist der Versuch, den Film als Medium antifaschistischer Erinnerungskultur zu erproben.

Patrick Lohse lebt und arbeitet in Bochum. Er hat an der Folkwang Uni in Essen Fotografie studiert und beschäftigt sich insbesonde mit dokumentarischen Formaten, die versuchen eine spekulative Perspektive auf die Wirklichkeit zu entwickeln. Das ist, würde ich sagen, ein sehr politischer Anspruch an Filmkunst.    

https://www.inidu84.de/

Gamze Kubaşık, Tochter des ermordeten Dortmunder Kioskbesitzer Mehmet Kubaşık, richtet sich mit folgendem Statement zum 10. Jahrestag der Selbstentarnung des NSU an die Öffentlichkeit: 03/11/2021

10 Jahre nach der Selbstenttarnung des NSU in Eisenach bleiben nach wie vor viele Fragen offen. Die Politik versprach uns Familien eine vollständige Aufklärung, der sie leider nicht nachkamen.

Für mich ist die Aufklärung nicht zu Ende. Auch das Urteil des Oberlandesgerichts München hat meine Fragen nicht beantwortet. Ich möchte immer noch wissen, wer für den Mord an meinem Vater verantwortlich ist. Es geht nicht nur darum, wer selbst geschossen hat, sondern auch darum, wer Unterstützer, Helfer oder weiterer Mörder war. Ich will wissen, welche Helfer der NSU in Dortmund und anderswo hatte. Ich will wissen, warum die Morde und Anschläge nicht verhindert wurden. Ich will wissen, was Polizei und Verfassungsschutz wussten und warum deren Spitzel bis heute geschützt werden. Ich möchte, dass die NSU-Akten den Anwälten übergeben werden.

Und ich hoffe, dass zumindest das Urteil gegen André Eminger aufgehoben wird und er als volles Mitglied des NSU auch für das verurteilt wird, was er getan hat. Solange eine 100%ige Aufklärung nicht wenigstens versucht wurde, kann und werde ich damit nicht abschließen können.“

Frauen in der rechten Szene 02/09/2021

Feministisches Kollektiv Dortmund

Der Beitrag, welcher am 22.08.2021 in Dorstfeld anlässlich der Demo der autonomen Antifa 170 aufgezeichnet wurde, beleuchtet Zugänge von Frauen in die rechte Szene und weist auf die unterschätzen Gefahren hin, die von ihnen ausgehen. Neben der Stabilisierung von rechten Strukturen werden durch vermeintlich aufgeklärte Frauen reaktionäre Familienbilder im hippen Gewand transportiert. Die rechtsextreme Gesinnung wird in der medialen Öffentlichkeit oftmals unterschätzt, wie es am gut dokumentierten Fall von Beate Zschäpe zu erkennen ist.

https://www.instagram.com/feministisches_kollektiv/
https://aa170.noblogs.org/

Warum das neue Versammlungsgesetz in NRW ein Angriff auf die Demokratie ist 31/08/2021

Redemitschnitt der Demonstation gegen das Versammlungsgesetz NRW am 28.08.2021 in Düsseldorf

In ihrer Rede stellt die Landessprecherin Silvia Rölle des VVN BdA dar, warum das neue Versammlungsgesetz in NRW ein Angriff auf die Demokratie ist und warum soziale und demokratische Rechte „bis aufs Blut“ verteidigt werden müssen. Sie zeigt die personellen Kontinuitäten von Nazis und Kriegsverbrechern in der Polizei in NRW auf und gibt einen kurzen Abriss über vergangene Kämpfe. 

Siamo Tutti Antifascisti!

https://vvn-bda.de/

»Dortmund-Dorstfeld: Nazikiez«? Von wegen! 23/08/2021

Wir dokumentieren einen Redebeitrag von der gestrigen Demo am 22.08.2021 in Dortmund-Dorstfeld. 

Der Beitrag schildert eine antifaschistische Gegengeschichte des Stadtteils und setzt der Nazierzählung der „national befreiten Zone“ etwas entgegen: Anfang der 80er-Jahre ist Dorstfeld Zentrum der Dortmunder Hausbesetzer*innen-Szene gewesen. Leerstehende Wohnhäuser in städtischem Besitz wurden mit der Solidarität der Stadtbewohner*innen besetzt. Als Reaktion auf gewaltsame Räumungen durch die Polizei und des politischen Schutzes der Straftäter*innen in Uniform, etwa durch die SPD, gründeten Dortmunder*innen die Bürgerinitiative „Bürger beobachten die Polizei“, die fortan versuchte Polizeieinsätze zu dokumentieren.

In diesem Zusammenhang möchten wir auch auf die heutige Kundgebung von BlockaDo anlässlich des Verbots des sogenannten „Nationale Widerstand Dortmund“ (NWDO) am  23. August 2012 aufmerksam machen.

23.8. – 18:30 – Fußballmuseum

https://www.blockado.info/