Weit über die Grenzen Italiens hinaus wird über das Fabrikkollektiv ex GKN in Campi Bisenzio bei Florenz gesprochen. Seit zwei Jahren wehren sie sich gegen ihre Entlassung mit einer unbefristeten Betriebsversammlung und planen, die Fabrik zu übernehmen. Nicht mehr Autoteile für Fiat sollen dort in Zukunft gebaut werden, sondern Lastenräder. Aber nicht nur deshalb reden alle vom Colettivo di Fabbrica, sondern weil dort Arbeiter*innen- und Klimagerechtigkeitsbewegung zusammenkommen. Die unterstützt die Konversionspläne und ist zum Fest anlässlich des zweijährigen Widerstands angereist.
Maria Mies, gestorben am 15. Mai 2023 im Alter von 92 Jahren, war nicht nur Professorin an der Kölner Fachhochschule, sondern vor allem Ökoeministin, materialistische Feministin und unermüdliche Streiterin gegen patriarchale Gewalt – in Köln und überall. Wir sprechen über ihr Leben, ihr Wirken als „activist scholar“ und nicht zuletzt über ihren Einsatz zur Gründung des ersten Kölner Frauenhauses 1976.
Von der Rentenreform, Saint-Souline und brennendem Müll
Dokumentation des Vortrag vom 7.Mai 2023 im AZ Köln
🔥 Warum brennt in Paris überall Müll? Wieso bekommt die französische Linke jede Woche Menschenmassen mobilisiert, von denen wir hier nur träumen können? Was geht da drüben eigentlich neben der Rentenreform noch so ab? Falls euch diese Fragen oder die Origin Story des Mönches von Lützerath interessieren, haben wir zumindest teilweise Antworten für euch! Wir möchten einen kleinen Überblick über die politischen Geschehnisse in Frankreich der letzten Monate geben und uns von der aufständischen und gewerkschaftlichen Dynamik dort inspirieren lassen.
Da der Vortrag Anfang Mai ’23 stattfand, also vor dem Mord an Nahel M. durch einen französischen Polizisten am 27.06.2023, konnte sich darauf noch nicht bezogen werden.
Aufgrund der aktuellen Proteste gegen Polizeigewalt, im speziellen rassistische Polizeigewalt in Frankreich, wollen wir diesen Mitschnitt aber jetzt teilen. Der Vortrag liefert relevante Infos und Hintergründe zu Protesten im allgemeinen in Frankreich und beleuchtet, warum die Protestkultur in Frankreich so anders als die hierzulande ist.
Am 13. Juni fand in Köln eine Diskussionsveranstaltung mit Thomas Galli statt. Der Anwalt und ehemalige Gefängnisdirektor stellte in seinem Buch von 2020 „Weggesperrt: warum Gefängnisse niemandem nützen“ die Praxis des Strafvollzugs auf den Prüfstand.
Derweil plant Köln einen neuen Gefängnisbau im Stadtteil Ossendorf, der den dortigen Bau von 1969 ersetzen soll, obwohl weithin Kritik besteht, dass Freiheitsstrafen keine Verbrechen verhindern oder die Bedingungen verbessern, unter denen es zu Gewalt kommt. Zudem ist der allergrößte Teil der Menschen wegen Armutsdelikten inhaftiert. Daneben fügen Gefängnisse den inhaftierten Menschen, ebenso wie ihrem Angehörigen und Freunden Schaden zu.
Für die Abschaffung von Gefängnissen plädiert auch Thomas Galli. Mit ihm und über 100 Menschen im Publikum haben wir über die Frage der Existenz von Gefängnissen und Freiheitsstrafen diskutiert: Ist eine neue JVA in Köln noch nötig bei einer Reduzierung bzw. einer Abschaffung von Ersatzhaftstrafen und einer Legalisierung von Cannabis? Welche Konzepte und Alternativen gibt es zu Haft und Strafe? und viele andere Fragen.
Das Podiumsgespräch zwischen Thomas Galli und Britta Rabe wurde aufgezeichnet, nicht allerdings die sich anschließende lange und lebhafte Diskussion, in der viele verschiedene Aspekte und offene Fragen angesprochen worden sind. Die Veranstalter:innen hatten sich wie gegen eine Aufzeichnung der sich anschließenden offenen Diskussion entschieden, weil Menschen sich dann erfahrungsgemäß wohler fühlen und sich ungezwungener zu sprechen trauen.
Eine Veranstaltung des Komitees für Grundrechte und Demokratie e.V. zusammen mit dem Friedensbildungswerk, der Karl-Rahner-Akademie, der Initiative „Gruppe zur Aufklärung über Gefängnisse“ und dem Servicebüro für Täter-Opfer-Ausgleich und Konfliktschlichtung des DBH e.V.
Veranstaltung der Defund the Police Gruppe Dortmund, im Rahmen des Projekts „Defunding the Police? Diskussionen über Alternativen zur Polizei und emanzipatorische Formen sozialer Sicherheit in der Dortmund Nordstadt“ von Uli e.V., in Kooperation mit der Rosa-Luxemburg-Stiftung – Aufzeichnung der Veranstaltung vom 29.04.2023 im Nordpol in Dortmund
Im August 2022 wird der 16-jährige Mouhamed in der Dortmunder Nordstadt von der Polizei erschossen. Er lebte zuletzt in einer christlichen Jugendhilfeeinrichtung. Auch Mouhamed war traumatisiert durch Erfahrungen während seiner Flucht aus dem Senegal. Als Mouhamed suizidale Gedanken äußerte und sich selbst mit einem Messer verletzen wollte, rief ein Mitarbeiter der Einrichtung den Polizeinotruf. Der Vorfall um den Mord an Mouhamed durch die Polizei Dortmund löst bundesweit Entsetzen aus und verstärkt das wachsende Misstrauen gegen Polizei und psychiatrische Institutionen gerade bei von Marginalisierung und Diskriminierung betroffenen Personen sowie die Debatte um die Notwendigkeit eines Kriseninterventionsteams in Dortmund.
Wir sprechen mit einem Mitarbeiter des Krisendienst Berlin, einer Sozialarbeiterin aus Dortmund sowie Prof. Dr. Schiffer-Nasserie (EVH Bochum), wie Alternativen zum Polizeinotruf im Krisenfall in Dortmund aussehen können.
In unserer ersten Folge geht es um Kritische Soziale Arbeit und im speziellen um das OmZ (Obdachlose mit Zukunft) in Köln Deutz, das zum 31.5.23 auf Anordnung der Stadt Köln geräumt sein soll. Wo und ob die knapp 40 Bewohner*innen danach unterkommen, ist bisher nicht wirklich geklärt.
In der nächsten Folge geht es um die Kölner Klimasünde, die Rodenkirchener Brücke achtspurig auszubauen und um Petromaskulinität. Es ist genauso eklig, wie es klingt…tune in!
Inzwischen sind nach offiziellen Angaben fast 170.000 Menschen in Deutschland (Stand 25. Februar 2023) an der Covid-19-Pandemie gestorben. Trotz einer breiteren Bevölkerungsimmunität und trotz verbesserten Behandlungsmethoden sind auch seit Beginn des Jahres 2023 täglich zwischen 70 und 300 Menschen in Deutschland an den Folgen einer Covid-19-Infektion gestorben. Zudem wird von mindestens einer Millionen Long-Covid-Betroffenen ausgegangen.
Aber die Pandemie ist vorbei und Deutschland wäre gut aus der Krise rausgekommen, so lautet die breit zu vernehmende Botschaft. Seit die Kapazitäten der Intensivmedizin zum entscheidenden Kriterium erklärt und die Inzidenz abgewertet wurde, gilt das Sterben in geordneten Bahnen als Maßstab für erfolgreiches politisches Handeln. In öffentlichen Diskussionen scheint inzwischen sogar zuweilen das Resümee gezogen zu werden, man habe zu panisch und zu rigoros mit Schutzmaßnahmen agiert. Die Position, sich nicht mit 170.000 Toten als Kollateralschaden fürs Weiterlaufen des Betriebs abfinden zu wollen, wird hingegen nirgendwo mehr vertreten.
Es steht weiterhin zu befürchten, dass der inhumane Umgang mit den Covid-19-Opfern als Schablone für kommende Katastrophen dienen könnte. Womöglich wurde im Zuge der Covid-19-Pandemie gesellschaftlich verinnerlicht, dass in den kommenden Pandemien und Krisen alles gut laufe, solange die Zahl der Toten im internationalen Vergleich nicht heraussteche und die kritische Infrastruktur nicht zusammenbreche.
Die Corona-Pandemie ist keine Naturkatastrophe, sondern menschengemacht, weil die Wahrscheinlichkeit des Überspringens von gefährlichen Viren auf Menschen mit der Abholzung von Wäldern, massenhaftem Wildtierhandel und Massentierhaltung zusammenhängt. Das Virus trifft auch nicht alle gleichermaßen, sondern die ärmeren Teile der Bevölkerung überdurchschnittlich. Sie infizieren sich häufiger und sterben öfter. Pandemie trifft Klassengesellschaft.
Wie die Pandemie staatlicherseits gehandhabt wird und wurde, was emanzipatorische Kräfte tun müssten und warum die Rückkehr zum Normalzustand auch in endemischen Zeiten keine Perspektive sein kann, darüber wollen wir mit Thomas Ebermann und Nadja Rakowitz an diesem Abend diskutieren.
Es referieren und diskutieren: Nadja Rakowitz, Medizinsoziologin, Geschäftsführerin des Vereins demokratischer Ärzt*innen (vdää*) und im Bündnis Krankenhaus statt Fabrik und Thomas Ebermann, Kabarettist und Publizist.
Die Naturfreund:innen Dortmund-Nord erklären sich solidarisch mit allen Streikenden Erzieher:innen und sagen: „Ja zum Arbeitskampf in den Sozial- und Erziehungsberufen, Solidarität mit allen Streikenden!“ Am heutigen Internationalen Frauenkampftag streiken auch in Dortmund Erzieher:innen für eine angemessene Bezahlung für ihre Tätigkeit sowie bessere Arbeitsbedingungen. Wir wehren uns solidarisch gegen die systematische Ausbeutung und Unterdrückung von Frauen* und fordern ein gutes Leben für alle und eine umfängliche, kostenlose öffentliche Kinderbetreuung!
Die Stadt Wuppertal plant den Abriss des Autonomen Zentrums (AZ) sowie weiterer Gebäude an der Gathe zugunsten eines Neubaus des Gemeindezentrums des politisch heftig umstrittenen DITIB-Verbandes.
Wir unterstützen die Forderung zum Erhalt des Autonomen Zentrums an der Gathe und positionieren uns klar gegen Antisemitismus, antiarmenischen Rassismus und Verschwörungsdenken durch die DITIB in Wuppertal und anderswo!
Es braucht unkommerzielle Orte und Freiräume, an denen Menschen sich abseits von Konsumzwang und verschiedensten Unterdrückungsmechanismen entfalten können.
Hiermit solidarisieren sich folgende Dortmunder Gruppen, Initiativen und Veranstaltungsorte mit dem Autonomen Zentrum Wuppertal:
Podiumsdiskussion zur Moschee-Erweiterung an der Gathe
Es diskutieren: Civan Akbulut (Essen), Die Linke Essen, Mitglied im Integrationsrat Essen Ulrich Klan (Wuppertal), Musiker, Autor, Mitgründer der internationalen Armin T. Wegner-Gesellschaft (Wuppertal) Dr. Ismail Küpeli (Duisburg), forscht zu Nationalismus, Rassismus und Antisemitismus. Promotion «Die kurdische Frage in der Türkei. Über die gewaltsame Durchsetzung von Nationalstaatlichkeit.» Kurt Schmalle (Oberhausen), Blogger und Referent zum Thema „Türkischer Nationalismus und Islamismus“
In Wuppertal soll am 6. März 2023 auf einer Ratssitzung der DITIB ein zentrales städtischen Grundstück überlassen werden, quasi als lokales Wahlkampfgeschenk für Erdoğan, ohne dass die politischen Parteien über den Charakter der DITIB öffentlich diskutieren wollen. Das möchten wir dringend ändern!
Es ist erstaunlich und gleichzeitig befremdlich, das vor allem SPD und CDU zum Thema DITIB-Moschee keine öffentliche Diskussionen vor der Ratsentscheidung im betroffenen Stadtteil führen wollen. Und das in einer Stadt, die sonst zu Recht in allen anderen politischen Bereichen auf Bürgerbeteiligung setzt.
Erstaunlich ist auch die plötzliche Eile von SPD und CDU, den „Zielbeschluss Gathe“ durch den Stadtrat zu bringen. Obwohl es offensichtlich in Elberfeld noch reichlich Diskussionsbedarf über die Pläne der DITIB und den Charakter der DITIB gibt. Oder wie lässt sich der Beschluss der Bezirksvertretung Elberfeld gegen die Baupläne der DITIB an der Gathe interpretieren?
Veranstalter:innen: Die PARTEI Ratsgruppe Wuppertal und Bündnis „Gathe für alle! Gegen die #DITIBisierung und Erdoğanisierung der Welt“