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Freiheit für Zaid und Hanna!Vortrag zur Repression antifaschistischen Widerstandes in Europa. 05/04/2025

Aufzeichnung vom 22.03.2025 in Köln

Im Jahr 2023 kam es in Budapest im Rahmen des „Tag der Ehre“ zu Auseinandersetzungen zwischen Antifaschist:innen und Neonazis. Darauf folgte eine europaweite Hetzjagd gegen linke Aktivistinnen. Angesichts der Verhaftungen in Ungarn, Italien und Deutschland sahen sich Einige gezwungen, unterzutauchen, um dem Horror, der ihnen im Falle einer Auslieferung nach Ungarn droht, zu entgehen.
Denn schnell zeigte sich: Das ultrarechts regierte Ungarn wird seinem Ruf gerecht und will an den Antifas ein Exempel statuieren.

Unmenschliche Haftbedingungen und absurd hohe Haftstrafen von mehreren Jahrzehnten stehen im Raum. Angesichts dessen erteilte selbst das ebenfalls ultrarechts regierte Italien Auslieferungen nach Ungarn eine Absage, nicht so die rotgrüne Bundesregierung. Sie lieferte Maja 2024 in einer allen Rechtsstandards wiedersprechenden Nacht- und Nebelaktion aus.

Kurz zuvor wurde Hanna aus Nürnberg verhaftet, die seitdem in U-Haft sitzt und der
derzeit der Prozess in München gemacht wird. Mitte Januar stellten sich sieben im Budapest-Komplex verfolgte Antifaschist:innen den Behörden. Einer von ihnen ist Zaid aus Nürnberg, der seitdem in Köln in der Auslieferungshaft sitzt. Zaid ist Mangels eines nationalen Haftbefehls und deutschen Passes akut von der Auslieferung nach Ungarn bedroht. Daher gilt es, gerade seinem Falle besondere Aufmerksamkeit zu schenken und mit allen Mitteln zu verhindern, dass er nach Ungarn ausgeliefert wird.

Um über die Hintergründe des „Tag der Ehre“, den aktuellen Stand von Zaids und Hannas Verfahren und die Soli-Arbeit dazu zu berichten, reisen Genoss:innen vom Solikreis Nürnberg derzeit durch die Bundesrepublik. Dabei machen sie auch Halt in Köln.

Lassen wir die beschuldigten Genoss*innen nicht allein!
Getroffen hat es Einige, gemeint sind wir Alle!

Free all Antifas!
Budapest Soligruppe Köln:
https://www.instagram.com/budapestsoligruppekoeln

Antifa AK:
https://antifa-ak.org/

Klimakollaps, Faschismus und verdammt, was kann ich tun? 01/04/2025

Chapter A – Gespräch mit Arne Semsrott 

Die Zeiten sind beschissen. In Deutschland, Europa und weiteren Ländern der Welt erleben wir ein erstarken autoritärer und rechtsextremer Parteien und Bewegungen. Wir befinden uns – mal wieder – im Präfaschismus und dem Ende des uns bekannten politischen Systems. 

Parlamentarische und außerparlamentarische Angriffe auf demokratische und solidarische Strukturen nehmen zu, toxisch männliche Tech-Milliardäre vergrößern nahezu täglich ihren politischen Einfluss, soziale Ungerechtigkeiten und die Auswirkungen der Klimakatastrophe werden uns in die timelines gespült, der Bundestagswahlkampf hatte nur das vorgeschobene Thema der problematischen Migration.

Die Zeiten sind beschissen.

Selbst innerhalb linker, bekannter Strukturen macht sich bisweilen Überforderung und teilweise Handlungsunfähigkeit breit.

Wir möchten einen hoffnungsvollen und konstruktiven Umgang mit dieser Gesamtscheiße ermöglichen.

Dafür sprachen wir mit Arne Semsrott. Arne ist Politikwissenschaftler und kommt aus Hamburg. er arbeitet als Journalist und ist u.a. Leiter der Rechercheplattform fragdenstaat.de und Gründer des Freiheitsfonds, der Menschnen aus Gefängnissen freikauft, die bspw. wegen Schwarzfahrens inhaftiert wurden.

Musik: Black Square

https://blacksquarepolitics.bandcamp.com/album/zweifel

Wasserkonferenz: „When we fight we win – Erfolgreiche Organisierungen und Strategien gegen die Wasserkrise“ 22/03/2025

Deutschland hat laut Klimaforschung eine Wasserkrise. Unter Dürren, Überschwemmungen, gekippten Gewässern und vergiftetem Grundwasser gibt es weltweit bereits Betroffene – aber es gibt zunehmend auch weltweit Wasserkampfe. Auf dem Panel zeigen Aktive aus unterschiedlichen Regionen, warum ihre lokalen Wasserkämpfe Teil einer globalen Bewegung für Wassergerechtigkeit sind. Sie tauschen sich über erfolgreiche Strategien aus und geben Mut, wie wir alle für unsere Lebensgrundlage Wasser kämpfen können.

Es diskutieren mit: 

Karolina Drzewo hat das Bündnis „Tesla den Hahn abdrehen“ gemeinsam mit anderen Gruppen aus Berlin und Brandenburg aufgebaut. Den Kampf für Wassergerechtigkeit in Grünheide und weltweit schließt für sie an jahrelange Kämpfe für Klimagerechtigkeit an.

Rebekka Schwarzbach hat Naturschutz studiert und ist seit 2018 in der Lausitz für Klimagerechtigkeit bei der Umweltgruppe Cottbus aktiv. Sie kämpfen für einen früheren Kohleausstieg in der Lausitz sowie Wassergerechtigkeit. Dieses Jahr liegt der Schwerpunkt vor allem auf der Rettung eines bedrohten Wäldchens im Vorfeld des Tagebau Nochten.

Julien Le Guet ist einer der Sprecher der Bewegung „Bassines Non Merci Sevré“ und „Marais Poitevin“ in Westfrankreich. Als Bootsführer und Naturführer engagiert er sich für den Schutz der Sümpfe von Poitevin.

Ruben Castro ist Umweltingenieur und schreibt seine Abschlussarbeit im Master „Integrated Water Resources Management“ an der TH Köln zu urbaner Wasser-Gerechtigkeit und Panafrikanismus. Dazu forscht und arbeitet er zusammen mit sozialen Bewegungen u.a. in Kenya, Südafrika (Azania).

Moderation: 

Simon Toewe ist schon lange in sozialen Bewegungen aktiv und war u.a. an der Organisation von Protesten gegen Braunkohle, die IAA und Tesla beteiligt. Er ist Co-Gründer des Movement Hub, der Graswurzelruppen mit Zuschüssen, Trainings, Beratung und weiteren Angeboten unterstützt.

Wasserkonferenz: Workshop – Internationale Solidarität gegen Megastaudämme 22/03/2025

Alejandro ist Kolumbienreferent im ÖkuBüro für Frieden und Gerechtigkeit. Lisa ist Projektreferntin für Wasserkraft bei GegenStrömung.

Wasserkraft gilt in der politischen Debatte um die Energiewende als „erneuerbar“ und „grün“ und spielt in globalen Transformationsszenarien eine wichtige Rolle. Doch in der Realität sind Staudammprojekte oft mit massiven Problemen und Ungerechtigkeiten verbunden. Ganze Dörfer werden gewaltsam vertrieben, Okosysteme zerstört und Konflikte um Wasser befeuert. Hinzu kommt, dass Wasserkraftwerke mit zunehmenden Dürren immer öfter ausfallen. Nach einer Einführung in die politische Debatte wird das Beispiel „Hidroituango“ in Kolumbien vorgestellt, das mit Gewalt, Konflikten und Korruption verbunden ist. Die Umweltprobleme, die sich aus der Veränderung der Landschaft ergeben, werden ebenfalls erläutert. Wir stellen auch kurz das Beispiel von „Agua Zarca“ in Honduras vor und warum und wie dieses Projekt bis heute gestoppt wurde. Gemeinsam wollen wir dann überlegen, welche Parallelen es zu anderen (Wasser-)Kämpfen gibt und wie wir solidarisch sein können.

Mehr Infos: www.gegenstroemung.org / www.oeku-buero.de /www.klimasolidaritaet.de

Wasserkonferenz: Buchvorstellung (in dt. Übersetzung) „Erstes Beben“ – Aufstände der Erde 22/03/2025

von Les Soulèvements de la Terre (dt. “Die Aufstände der Erde”) ist ein Kollektiv zur Verteidigung von Land und Wasser, das ein Netzwerk lokaler Kämpfe aufgebaut und gleichzeitig eine Bewegung des Widerstands und der Umverteilung angestoßen hat.

„Erste Beben“ is the translation of the book „Premières Secousses“ written by over ten people from the French direct action movement Les Soulèvements (in German: “Aufstände der Erde”), and proofread and edited by many more. The book looks at the justice, social and ecological hypotheses on which the movement was started, but also very concretely how it works, examples of actions that were taken, and how reclaiming land, means of production and community-building are seen and practiced as fundamental to revolutionary change.

Zum Buch: https://www.assoziation-a.de/buch/erste-beben/

Homepage Aufstände der Erde (Frankreich: https://lessoulevementsdelaterre.org/de-de

Wasserkonferenz: Lesung “Durstiges Land“ wie wir leben wenn das Wasser knapp wird 22/03/2025

mit Annika Joeres, Redakteurin bei Correctiv, Autorin bei der Zeit,

Buchautorin, Schwerpunkt Lobbyismus und Energiepolitik

Eine Lesung und Diskussionsrunde über die Recherche und das Buch „Durstiges Land“ – ein Blick in unsere Zukunft. In diesem Buch begleiten die vielfach ausgezeichneten Journalistinnen Annika Joeres und Susanne Götze fiktive Protagonisten in eine nahe Zukunft und zeigen damit beispielhaft, wie wir leben können, wenn wir uns rechtzeitig auf die Folgen des Wassermangels einstellen – oder wie wir leiden werden, wenn wir nicht handeln. Die dramatischen Geschichten haben einen realen

Hintergrund und basieren auf zahlreichen Studien und Interviews mit Wissenschaftlern. Wie wir mit der Wasserkrise umgehen, wird unseren Alltag entscheidend beeinflussen.

Zum Buch: https://www.dtv.de/buch/durstiges-land-44314

Wie gestalten wir solidarisches Gedenken? Zur Aktualität multidirektionaler Erinnerung 05/02/2025

mit Felix Axster

Vor 15 Jahren veröffentlichte der Literaturwissenschaftler und Holocaustforscher Michael Rothberg sein einflussreiches Buch Multidirectional Memory. Remembering the Holocaust in the Age of Decolonization. Darin beschreibt er Politiken des Gedenkens, die einer Ethik und Methode des In-Beziehung-Setzens folgen, die nicht auf Relativierung oder Konkurrenz, sondern auf Solidarität zielen. Statt die Erinnerung einer spezifischen Gewalterfahrung gegen eine ‚kompetitive‘ andere abzuwägen, ermöglicht Rothberg zufolge, ein solches In-Beziehung-Setzen der Komplexität differenzieller und globaler Gewaltgeschichten gerechter zu begegnen.
Uns scheint der erst 2021 ins Deutsche übersetzte Band gerade heute für aktivistische Auseinandersetzung über grundsätzliche Fragen gemeinsamer, solidarischer (Erinnerungs-)Politik relevant. Wir sehen Verbindungen zwischen Rothbergs Versuch Geschichten und Erfahrungen unerträglicher Gewalt auf eine vertretbare Weise in Verbindung zu setzen, und den Bemühungen um ein solidarisches Gedenken für verschiedene Opfer rechter, rassistischer, polizeilicher oder staatlicher Gewalt – von Hanau über Halle bis Dortmund und an die Außengrenzen Europas.

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Doku: Reden Free All Antifas vom 22.01.25 in Köln 26/01/2025

Am Mittwoch, den 22.01. demonstrierten nach einem Aufruf von ABC Köln, dem Antifa AK Cologne & der Interventionistischen Linken Köln viele vor der JVA Köln in Solidarität mit den Inhaftierten Antifaschist.innen im Budapest-Komplex. Radio Nordpol dokumentiert im Beitrag die gehaltenen Redebeiträge.

Aktuelle Entwicklungen zum Thema finden sich auf der Seite des Budapest Antifascist Solidarity Commitee: https://www.basc.news/

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Mitschnitt des Vortrages (engl.) von Prof. Kohei Saito, Tokio: Marx’s Communism in the Age of the Planetary Crisis 07/01/2025

im Rahmen der Auerbach Lectures am 09.12. im Japanischen Kulturinstitut Köln.

Video des Vortrages auf der Seite des Erich Auerbach Institute for Advanced Studies der Uni Köln: https://youtu.be/iBZs7J4H4XQ

Kohei Saito is Associate Professor of Philosophy at the University of Tokyo. He received his Ph.D. from Humboldt University in Berlin. In 2024/25 Saito is fellow at The New Institute in Hamburg as Chair of the program “Beyond Capitalism: War Economy and Democratic Planning”. He works on ecology and political economy from a Marxist perspective. His book, Capital in the Anthropocene (2020; German: Systemsturz, 2023), has been credited for inspiring a resurgence of interest in Marxist thought in Japan, as well as in the USA and Europe.

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Podiumsgespräch zum Urteil im Fall Mouhamed 01/01/2025

Dies ist die Aufzeichnung des Podiumgesprächs vom 13.12.2024. Die Veranstaltung wurde organisiert von Schlafen statt Strafen und dem Kasino.

Ein Tag nach dem Urteilspruch im Fall des von der Polizei getöteten Mouhamed Lamine Dramé – alle fünf angeklagten Polizeibeamt:innen wurden freigesprochen – wurde der Abend genutzt, um den Prozess sowie das Urteil einzuordnen, die Eindrücke der letzten Monate revue passieren zu lassen. und vor allem, um Mouhamed zu gedenken.