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Interview mit Tadzio Müller zu den Aktionstagen von Soulèvements de la Terre in Frankreich für Wassergerechtigkeit 21/07/2024

Vom 16.07 bis 20.07.2024 fand in Melle (Frankreich) ein Wasserdorf und internationale Aktionstage der ökologischen Bewegung „Aufstände der Erde“ und Bassin No Merci! statt. In Frankreich wie in vielen anderen Ländern spitzen sich die Verteilungskämpfe um Land und Wasser zu und stehen im Mittelpunkt vieler Kämpfe um Gerechtigkeit inmitten der eskalierenden Klimakrise.

Die Aufstände der Erde haben Berichte zu den einzelnen Aktionstagen auf ihrer Homepage veröffentlicht.

Freitag, 19.03.24: 600 Aktivist:innen entwaffnen ein Mega-Becken // 10.000 marschieren zu einem Hauptförderer der Megabecken // Polizei flambiert ein Weizenfeld

Samstag, 20.03.24: Tracker-Blockade von Bäuer:innen // 10.000 ziehen in La Rochelle zu einer Blockade des Industriehafen

Im Interview mit Tadzio Müller geht es um einen Rückblick auf die fünf Aktionstage und den Versuch einer ersten politischen Einordnung des Geschehen.

Tadzio betreibt den Blog „friedliche Sabotage“ und im Oktober erscheint sein Buch „Zwischen friedlicher Sabotage und Kollaps“.

Interview zur Räumung der Waldbesetzung #Grembibleibt 03/07/2024

Am 03.07.2024 räumte die Polizei die Waldbesetzung #Grembibleibt in Köln. Das Gremberger Wäldchen ist ein ca. 70-80 ha großer, von Forstwirtschaft freier, natürlicher Mischwald in Köln. Angrenzend  an ein Wasserschutzgebiet liegt er in einem Landschaftsschutzgebiet und beherbergt die Gedenkstätte für Opfer von Krieg und Gewaltherrschaft. Wegen seiner zentralen Lage ist das Wäldchen außerdem ein beliebtes Naherholungsgebiet und sein Status als Naturwald macht es zu einem wichtigen Fauna- und Flora-Habitat. Durch den geplanten Autobahnausbau der A4 droht die Zerstörung. Im „GrembiBleibt!“-Bündnis vereint sich der Protest gegen das aus der Zeit gefallene Projekt.

Im Beitrag haben wir ein Mitglied der Pressegruppe der Waldbesetzung interviewt und den Aufruf Grembi Bleibt vom gleichnamigen Bündnis eingesprochen. Hier ist der Aufruf zu finden: Grembi bleibt! – Wald statt Asphalt 🌳✊ (wald-statt-asphalt.net)

Weitere Infos unter: Website der BI: https://a4minus.de/ // Telegram: grembibleibt // Instagram: grembibleibt

Zwischenfazit #Liveberichte 29.06. #Widersetzen gegen AFD Parteitag 30/06/2024

Am 29.06 organisierten antifaschistische Bündnisse wie Widersetzen, Gemeinsam laut, Gewerkschafter:innen und viele weitere rufen diverse Protesten, Demonstrationen und Massenaktionen des zivilen Ungehorsam gegen den AFD Parteitag. Mehr Infos unter: https://widersetzen.com/

Ein Zusammenschluss von freien Radios und Journalist:innen berichtete von 6 Uhr morgens über die Proteste. Hier ein knapper Auszug erster Zwischenfazit vom Nachmittag:

Ab 00.00 min TADZIO MÜLLER // ab 16.00 min RADIO NORDPOL // ab 32 min SEBASTIAN WEIERMANN (Neues Deutschland) // ab 51 min RADIO DREYECKLAND //

Stopp. Zuhören. Begegnen/ Stop. Listen. Encounter – An interview with  Talya Feldman, Carlos Ángel  Luppi, Cana Bilir-Meier on resistance and resilience in NRW 20/06/2024

In this podcast we talk to three of the international artists who work on the artistic intervention on the past and present of remembering and acting on right-wing violence in North Rhine-Westphalia.
The project is on the history of resistance and resilience and works toward an alternative history from the perspective of migrants and workers, survivors, and initiatives who are affected by racism, antisemitism, and discrimination.

Visit the exhibition: 23rd & 24th June 2024 on Mehmet Kubaşık-Platz Dortmund

For more information on bohth projects visit: https://www.stopp-zuhoeren-begegnen.de/

Soundinstallation »HÖRT MIR ZU: DIESES LIED IST EIN DENKMAL (LISTEN TO ME: THIS SONG IS A MONUMENT)«
https://m.soundcloud.com/talyafeldman/listen-to-me-this-song-is-a-monument/s-mcD2J5rmoxs?si=57721b1061bf4f9996a95efd4869e8ea&utm_source=clipboard&utm_medium=text&utm_campaign=social_sharing

Doku: Was tun N°3: AfD verbieten – sinnvolle Strategie oder strategisches Risiko? 17/06/2024

Bei den antifaschistischen Demonstrationen zum Jahresanfang war eine Forderung immer wieder zu vernehmen: der Ruf nach einem Verbot der AfD

Wir fragen: Kann der Einsatz für ein AfD-Verbot eine sinnvolle Strategie gegen den „Rechtsruck“ im Parlament und darüber hinaus sein? Was würde ein solches Verbot bringen und welche Wünsche verbinden sich mit einer Verbotskampagne? Welche Hürden gibt es für ein Verbot und welche Risiken könnten damit einher gehen, wenn man von links für ein Parteiverbot eintritt? Kann die ohnehin fragile Demokratie weiteren Schaden nehmen? Werden die Sicherheitsbehörden durch solche eine Kampagne weiter gestärkt? Und was ist mit den anderen Parteien und der extremen Rechten, die jeweils auch rechte Politik im Parlament oder auf der Straße machen? 

Als eine Diskutantin haben wir Sarah Schulz gewonnen, die das Büchlein „Strammstehen vor der Demokratie. Extremismuskonzept und Staatsschutz in der Bundesrepublik“ mit herausgegeben hat und kritisch auf die Anrufung der wehrhaften Demokratie und der FdGO schaut. Sie hat kürzlich den Text “Luft holen” auf dem Verfassungsblog veröffentlicht.

Das Grundrechtekomitee hatte vor einigen Wochen das Diskussionspapier “Radikal demokratisch gegen den Faschismus!? Reflexionen des Grundrechtekomitees zu einem möglichen AfD-Verbotsverfahren” veröffentlicht.

Nach Bekanntwerden der Correctiv-Recherche sind auch in Köln unzählige Menschen auf die Straße gegangen, um zu zeigen, dass sie sich das Miteinander anders vorstellen, als Menschen abzuschieben, weil die nicht im völkischen „Wir“ mitgedacht werden sollten. Wir möchten mit “Was tun?” eine Veranstaltungsreihe anbieten, um bereits vorhandenes Wissen zu teilen und schon länger Aktive mit frisch Motivierten zu vernetzen.

Die Veranstaltung fand am 03.Juni 2024 im Bürgerhaus Müze in Köln-Mühlheim statt.

Moderation: Michèle Winkler vom Grundrechtekomittee.

Die Veranstaltungsreihe ist eine Kollaboration aus Aktiven von Lux Köln, Herkesin Meydanı, IL Köln, Migrantifa Köln, SoliMed Köln und dem Grundrechtekomitee.

Fünfzehnter Prozesstag im Fall der Tötung von Mouhamed Lamine Dramé 17/06/2024

An fünfzehnten Prozesstag hat sich erneut gezeigt, dass die politische Dimension dieses Prozesses immer deutlicher im Gerichtssaal präsent wird. Im Zentrum stand die Aussage der fünften Angeklagten Polizistin, die sich als letzte eingelassen hat. Deren Aussage hat Einblicke in die inneren Machtdynamiken der Institution Polizei gegeben. Die Angeklagte hat versucht, das aufgebaute Narrativ der Polizei zu unterstützen und die innere Logik und Chronologie des Einsatzes fast schon als kausale Notwendigkeit darzustellen. Gleichzeitig sind ihre Korrespondenzen im Nachgang des Einsatzes heute im Gerichtssaal verlesen worden, die dokumentieren, dass sie von vornherein sowie im Nachhinein Zweifel an der Einsatzstrategie gehabt hat. Der Versuch der Angeklagten, ihre Aussage durch eine Unterscheidung von subjektiven Gefühlen und polizeitaktischen Mechanismen, zwischen persönlichem Erschrecken darüber, aktiv am Tod von Mouhamed beteiligt zu sein und einem durch die Siutation erzeugten polizeilichen Handlungszwang, verständlich zu machen, hat letztlich die Widersprüche des Polizeinarrativs verdeutlicht.

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Dreizehnter Prozesstag im Fall der Tötung von Mouhamed Lamine Dramé 29/05/2024

Eine kleine Anmerkung: Wir haben vom 12. Prozesstag nicht berichtet, weil es sich nur um einen Schiebetermin gehandelt hat, der keine neuen inhaltlichen Erkenntnisse gebracht hat.

Der 13. Prozesstag war ein einschlägiger Prozesstermin, denn der hauptangeklagte Polizeibeamte Fabian S., der mit einer MP5 insgesamt sechs mal auf Mouhamed schoss, hat sich vor Gericht eingelassen.

Unsere 12. Folge des Podcasts beginnt mit einem Statement von Defund The Police Dortmund zum aktuellen Verfassungsschutzbericht NRW 2023 sowie einer Pressemitteilung vom Justice Collective Berlin, dem Solidaritätskreis Justice4Mouhamend und der Defund the Police Gruppe Dortmund, die für diesen Prozesstag einen Flyer entworfen darüber entworfen haben, dass von deutschen Gerichten keine Gerechtigkeit zu erwarten ist.

Im Fokus des 13. Prozesstags stand die Aussage des Hauptangeklagten Fabian S. Dieser stellte klar, dass er aus Notwehr gehandelt habe, um seine Kolleg:innen zu schützen.

Zum Ende des Verhandlungstages richtete Fabian S. persönliche Worte in Richtung der Brüder Sidy und Lassana Dramé, die neben ihrer Anwältin im Gerichtssaal saßen. Er entschuldigte sich bei den Brüdern und berichtete, dass sein Herz stehen geblieben sei als er vom Tod Mouhameds erfahren habe. Ein selbstkritischer Rückblick auf das eigene Handeln am 08. August 2022 blieb allerdings aus.

Für die Brüder Mouhameds war dieser Tag besonders belastend, sie verließen nach der Verhandlung den Gerichtssaal in Begleitung und wurden auch im Nachgang von solidarischen Menschen unterstützt.

Ein weiterer wichtiger Aspekt betrifft die Entscheidung der Kammer, die Aussagen der Polizist*innen NICHT zum Prozess zuzulassen, die diese in den direkt auf den Tod Mouhameds folgenden Befragungen durch die Recklinghäuser Polizei gemacht haben. Das bedeutet, dass die Nebenklage die Unterschiede in den Aussagen von damals und heute nicht im Gericht öffentlich machen kann. Allerdings brachte Richter Kelm seine Auffassung zum Ausdruck, dass die Aussagen der Polizeibeamt:innen, die damals als Zeug:innen befragt worden sind, zur Zeit nicht benötigt und für den Prozessverlauf irrelevant seien.

Wir haben nach diesem emotionalen Tag mit der Anwältin der Nebenklage Lisa Grüter, Alex vom Solidaritätskreis J4M, Michele vom GK und Lea von den kritische Jurist:innen gesprochen. Darüber hinaus hat uns Jasmina Kuhnke, die als Autorin und Aktivistin ihre Perspektive gibt, was es bedeutet ein schwarzer Mensch in Deutschland zu sein, ein Interview gegeben.

Doku: Vortrag von Richard Schuberth: Die Jugoslawienkriege und die (radikale) Linke – Eine Retrospektive 26/04/2024

Am 20. April 2024 organisierte die Gruppe Polaris in Köln ein Symposium zum Thema 25 Jahre Jugoslawien Krieg.

Ankündigungstext:

„Für den Schriftsteller und Gesellschaftskritiker Richard Schuberth waren die Jugoslawienkriege ein prägender Einschnitt in seinem politischen Denken wie auch seiner Biographie. Und ein Freiluftlaboratorium, auf welchem Ethnisierung, postsozialistischer Nationalismus und internationale Interessen auf vielfältige Weise ineinanderwirkten und worauf dessen Opfer dankend hätten verzichten können.

Richard Schuberth wird diese Zeit aus verschiedenen Blickwinkeln rekapitulieren, dabei auch kritisch die progressiven Positionen innerhalb der Linken sowie ihre kognitiven Verzerrungen und Fehlschlüsse (z. B. wo die Kritik der westlichen Parteinahmen in den „Handkeismus“ kippte) reflektieren und seine persönliche Odyssee auf der Suche nach der Wahrheit dieser Kriege nachzeichnen.“

Doku: Inputs von Turn Left?! Podiumsdiskussion über Linke zwischen Bewegung und Parlament 21/04/2024

Am Freitag, den 12.04.24 fand in Köln eine Podiumsdiskussion zum Thema Linke zwischen Bewegung und Parlament statt. Radio Nordpol dokumentiert hier ein Eingangsinputs der Diskutant: innen. Beim Neuen Deutschland gibt es einen Veranstaltungsbericht.

Ankündigungstext: Rechtsruck, Klimakrise, lange Schlangen bei der Tafel – die Notwendigkeit einer starken gesellschaftlichen Linken könnte nicht größer sein, bei den vielfachen Krisen die der Kapitalismus grade hervorbringt. Doch die Bewegungslandschaft wirkt spätestens nach der Pandemie aus der Puste und strategisch planlos. Die Massendemonstrationen gegen die AFD lassen ein wenig Hoffnung aufscheinen, doch gleichzeitig zum „Aufstand der Anständigen“ wird von Ampel und CDU mit dem Abschottungsregime Geas das Grundrecht auf Asyl faktisch abgeschafft und immer neue rassistische Drangsalierungen wie die Bezahlkarte für Geflüchtete werden durch den Bundestag gepeitscht.

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