Mastodon

Radio-Feature: Glitzer im Kohlestaub – Vom Kampf um Klimagerechtigkeit und Autonomie 25/07/2022

Mit Zucker im Tank, alix & Mr. Pinguin

Im 2022 veröffentlichten Buch Glitzer im Kohlestaub – Vom Kampf um Klimagerechtigkeit und Autonomie versammeln in mehr als 60 Beiträgen Aktivist*innen ihre Rückblicke auf Aktionen und Diskussionen der Klimagerechtigkeitsbewegung. Sie legen ihre politischen Überlegungen dar und geben einen durchaus selbstkritischen Einblick in das Zusammenleben in Klimacamps, besetzten Dörfern und Wäldern.

Die Aktivist*innen wissen, dass weder der von der Politik eingeschlagene Weg noch das vorgelegte Tempo geeignet sind, die sich vollziehende Klimakatastrophe mit all ihren »Nebenwirkungen« wie bspw. dem Artensterben, den weltweiten Hungerkatastrophen und Kriegen zu verhindern. Deshalb besetzen sie Wälder wie den Hambacher oder Dannenröder Forst, setzen sich auf Tagebaubagger in der Lausitz oder in Garzweiler, blockieren Zufahrtsgleise zu Kohlekraftwerken, kämpfen um den Erhalt von Dörfern wie Lützerath, springen vor Kreuzfahrtschiffen ins Wasser, um sie am Auslaufen zu hindern, oder sabotieren Maschinen und anderes Gerät, das für den Ablauf des zerstörerischen Geschäfts nötig ist.

Das Radio Feature collagiert ein Interview mit Zucker im Tank zu verschieden Facetten der Klimagerechtigkeitsbewegung mit eingelesen Auszügen aus dem Buch sowie Sounds von Aktionen.

Buch: Zucker im Tank (Hg.) Glitzer im Kohlestaub – Vom Kampf um Klimagerechtigkeit und Autonomie ISBN 978-3-86241-487-1 | erschienen 06/2022 | 416 Seiten | Paperback | 19,80 € Link: | Zucker im Tank Glitzer im Kohlestaub • Assoziation A • Berlin/Hamburg (assoziation-a.de)

Freesounds: 78018 Spol Beat 82 loop 8 // 327575 Ueffects Guitar Background Sample // Sonically Sound Retro Funk 624874 // Mixkit Young Trizzy 02-431 // Freesound – Freesound

Doku: Nordkreuz vor Gericht – die juristische Aufarbeitung des „Hannibal“-Netzwerks und die Konsequenzen für den antifaschistischen Selbstschutz 15/07/2022

Die Meldung über aufgeflogene Nazi-Netzwerke in deutschen Sicherheitsbehörden, rassistische Polizei-Chats oder „verlorene“ Munition bei der Bundeswehr überschlagen sich seit Jahren. Das enge Geflecht aus Strukturen innerhalb der Sicherheitsbehörden erstreckt sich über Polizei, Militär und Verfassungsschutz. Der Rechtsruck, dessen Rückgrat – die AfD – auf einem Erfolgs-Plateu angekommen zu sein scheint, und seine Akteure haben sich längst von der parlamentarischen Ebene als alleinigem Kampffeld gelöst. In den letzten Jahren sind es vermehrt staatliche Behörden, deren ohnehin bestehendes autoritäres und rechtes Potential von ihrem Personal gezielt zugespitzt wird. So haben die Drohungen des NSU 2.0, die Hitlergruß-Partyexzesse von Elite-Soldaten und die Einkaufslisten mit Leichensäcken eines gemeinsam: Ihre Protagonsist*innen stehen auf Gehaltslisten des deutschen Staates.

Caro Keller berichtete am 11.07.2022 in Köln über die juristische Aufarbeitung des Nordkreuz Netzwerkes und den Prozess gegen einen der zentralen Akteure – Marko G. Sie ist Teil des bundesweiten antifaschistischen Netzwerkes NSU Watch und schreibt für Analyse & Kritik. Die Veranstaltung wurde organisiert von Antifa AK Cologne, mit NIKA NRWAG CGN und Gruppe Polaris.

Die Gestaltung der Beherrschbarkeit: Über das Design moderner Justizvollzugsanstalten 15/07/2022

Radio Nordpol und der Künstler, Fotograf und Filmemacher Patrick Lohse sprechen anlässlich der Ausstellung Modus 3×4: Operating Conditions im KOP.12 über das Design moderner Justizvollzugsanstalten.

Dabei steht die Gestaltung der Räume, ähnlich wie in den Büroräumen großer Konzerne, zunehmend auch unter dem Zeichen eines spezifischen Zugriffs auf das Verhalten und die Gefühle der Gefangenen. Gestalterische Mittel, die in der Berufswelt auf die Steigerung der individuellen Produktivität abzielen, werden in der Logik des Strafvollzugs in eine Gestaltung der Beherrschbarkeit überführt.

Im Gespräch wird der Frage nachgegangen, mit welchen Strategien künstlerische Arbeiten solche vermeintlich subtilen Zugriffsversuche sichtbar machen können, ohne sogleich die üblichen Angst- und Bedrohungsaffekte der medialen Knastrepräsentation zu provozieren. Daraus ergibt sich auch die Frage, welche politischen Herausforderungen sich dokumentarische Kunst hierbei stellt und wie sich mit gestalterischen Mitteln über andere Formen des Sozialen spekuliert lässt.

Patrick Lohse nutzt in seinen fotografischen und filmischen Arbeiten Strategien des Dokumentarischen, um visuelle Gegenmodelle und spekulative Perspektiven auf die Wirklichkeit zu entwickeln.

Bilder der diskutierten Arbeiten: https://kop12.de/patricklohse und http://patricklohse.de/
https://radio.nrdpl.org/?s=dunkelfeld​

Doku: Kundgebung 28.06.22 von Blacks in Cologne gegen rassistische Ungleichbehandlung von Geflüchteten aus der Ukraine 28/06/2022

Die Initiative Blacks in Cologne gründete sich im März 2022, ausgehend von einer Hilfsaktion der Aktivistin Gina (Be Your Future) und einer Gruppe von Helfer*innen. Blacks in Cologne unterstützt eine Gruppe von Schwarzen Studierenden aus der Ukraine, die ebenfalls vor dem Krieg geflohen sind und den Weg nach Köln gefunden haben.

Die Studierenden haben zum Teil in der Ukraine mehrere Jahre gelebt und hatten sich dort ein Zuhause aufgebaut. Sie alle haben Medizin, Business Management, Bauingenieurwesen oder Wirtschaft studiert und auch dort gearbeitet.

Wie alle aus der Ukraine Geflüchteten haben sie auf der Flucht traumatisches erlebt, in ihrem Fall kamen noch Erfahrungen von Rassismus und Diskriminierung hinzu. In Deutschland angekommen werden sie ebenfalls wieder wie Menschen 2. Klasse behandelt in dem man sie aus dem §24 ausschliesst. Sie können zwar bis zum 31. August in Deutschland bleiben, aber die Möglichkeit zu einer Fiktionsbescheinigung unter §24 ist ihnen verwehrt.

Blacks In Cologne kritisiert dieses Umgehen und diese Haltung seitens der Behörden, des Landes NRW und der Stadt Köln scharf und fordert, auch von der Bundesregierung, eine Ausweitung des §24, der Drittstaatler*innen miteinbezieht.

Der zweite Redebeitrag ist von Agisra Köln.

Interview mit Aktivist von Ende Gelände zu LNG-Gas – eine dreckige Lüge! 24/06/2022

Malte (Ende Gelände) & Mr. Pinguin

Für die Woche vom 09.08. – 15.08.22 ruft Ende Gelände zu einem Camp und Massenaktion in und um Hamburg gegen LNG-Terminals und für die Beendigung neokolonialer Ausbeutung auf. Aufruf von Ende Gelände 2022.

Im Interview erklärt Malte ein Aktivist von Ende Gelände, was es mit LNG (Liquefied Natural Gas) auf sich hat, warum es einen Gaus-Ausstieg statt eines Gas-Lock-in braucht und wieso Hamburg zum Ort des Widerstands gegen das fossile Rollback, neokoloniale Ausbeutung & Rassismus werden wird. Mehr Infos unter: https://www.ende-gelaende.org

Rechte Hetzkampagne gegen linke Genossen in Dortmund: Eine kurze Gegendokumentation zur Aufklärung 13/06/2022

von sippurim

Content Note: Dieser Beitrag dokumentiert rechte Gewalt und rechte DIskurse um schwere sexuelle Gewalt und Gewalt gegen Kinder. 

Dieser Beitrag dokumentiert die rechte Hetzkampagne gegen die Genossen von ÜberTage, die durch einen Instagram-Beitrag als Sexualstraftäter verleumdet werden: Dortmunder Nazis instrumentalisieren die Ängste vor sexueller Gewalt gegen Kinder auf besonders bedrohliche und widerliche Weise.


#DankeAntifa für die Recherchearbeit, die die Strukturen hinter dieser Social Media Accounts aufdeckt. 
Unsere Solidarität gilt den Betroffenen dieser Kampagne!

Infoveranstaltung des Forums gegen Polizeigewalt und Repression 08/06/2022

Mitschnitt der Infoveranstaltung am 05.06.2022 im Black Pigeon

TRIGGERWARNUNG: Polizeigewalt, Beschreibungen von Gewaltszenen die zum Tod führten

Am 11. Juni findet in Wuppertal eine Demonstration in Gedenken an Alexander und allen anderen Toten durch die Polizei statt. Los geht es um 14 Uhr, am Gutenbergplatz, zu erreichen mit der Schwebebahn (Haltestelle Pestalozzistraße).

Alexander wurde in der Nacht des 12. auf den 13. Juni 2021, durch drei Schüsse aus einer Maschinenpistole, von der Wuppertaler Polizei in seiner Wohnung in der Tannenbergstraße erschossen.

Alexander ist einer von drei Menschen, die in Wuppertal in den letzten Jahren Opfer tödlicher Polizeigewalt wurden. Schon 2019 starb Max in Wuppertal-Wichlinghausen, auf offener Straße, durch Schüsse der Polizei. Im Juni 2021 wurde Alexander in seiner Wohnung durch die Polizei erschossen und im November 2021 starb Georgios, unter nach wie vor ungeklärten Umständen, im Gewahrsam der Wuppertaler Polizei.

Mit der Demonstration möchte das Forum gegen Polizeigewalt und Repression gemeinsamen Protest und Widerstand gegen die allgegenwärtige Gewalt der Polizei organisieren und entwickeln.

Im Vorfeld der Gedenkdemonstration werden in verschiedenen Städten kurze Info-/Mobilisierungsveranstaltungen veranstaltet, wie auch in Dortmund. Dort wird das Bündnis “Forum gegen Polizeigewalt und Repression” vorgestellt, etwas über die Ereignisse der vergangenen Jahre, die Situation in Wuppertal und NRW erzählt und auf die Demo hingewiesen.

Schaut vorbei auf der Seite des „Forum gegen Polizeigewalt und Repression“:
https://forumnrw.noblogs.org

… und kommt am 11. Juni nach Wuppertal!

Doku: Anmerkungen zum Verhältnis zwischen Mensch und Natur bei Marx 28/05/2022

Vortrag von Valeria Bruschi u. Gruppe Polaris

Ökologische Ideen haben seit einigen Jahrzehnten zunehmend an gesellschaftliche Zustimmung gewonnen. Historisch war ein Großteil der Arbeiter:innenbewegung misstrauisch gegenüber Forderungen eines auf Nachhaltigkeit bedachten Umgangs mit der Natur, in letzter Zeit vertreten einige ökosozialistische Autor:innen eine Lesart des Marx‘schen Originals, die dem Verhältnis zwischen Mensch und Natur eine systematische Stellung einräumen und eine Reihe von ökologischen Fragestellungen in Marx‘ Theorie und Forschung entdecken. Im Vortrag sollen einige Aspekte davon dargestellt werden.

Valeria Bruschi, studierte Philosophin, ist seit 2008 in der politischen Bildungsarbeit zu den Themen rund um die Kritik der politischen Ökonomie tätig. Sie ist Mitautorin des Bildungsmaterials »Polylux Marx« und Mitherausgeberin des Sammelbandes »Das Klima des Kapitals -Gesellschaftliche Naturverhältnisse und Ökonomiekritik« (2022, Dietz Verlag) und unterrichtet zudem in Berlin Deutsch für Migrant:innen und Geflüchtete. Zum Nachlesen gib es den Beitrag in der Maulwurfsarbeit V von der Gruppe associazione delle talpe.

Der Vortrag fand im Rahmen des Symposiums „It’s a Material World – Zur Aktualität materialistischer Kritik“ am 14.05.2022 der Gruppe Polaris in Köln statt. 

Doku: Häuserkampf Köln gestern & heute: beschlagnahmen – vergesellschaften – besetzten! 19/05/2022

Am Montag, den 16.05.2022 fand im Autonomen Zentrum Köln eine kleine Infoveranstaltung zur Geschichte und Gegenwart des Häuserkampfes in Köln statt. Christian Frings berichtete über die Kämpfe in den 70er als der Kampf der Sozialistischen Selbsthilfe Köln gegen Heime und Einschließungsinstitutionen mit einen globalen Aufbruch des sozialen Aufstands verbunden war. Und über die 80er bis hin in die 90er Jahre als die Geburt der „Autonomen“ zu eine Welle der Hausbesetzungen auch in Köln führte.

Im zweiten Teil des Infovortrags entwirft eine Aktivistin für das Recht auf Wohnraum für Obdachlose Menschen einen Blick auf die Strategien und Taktiken gegen den Wohnraummangel & Mietenwahnsinn in Köln.

Der 8. Mai verpflichtet – zum Verhältnis linksradikaler Gruppen zur Forderung eines staatlichen Feiertages 16/05/2022

Aufzeichnung der Rede des Antifa-Blocks am 08.05.2022 in Dortmund

Ein großer Antifa-Block auf der Bündnisdemonstration „Der 8. Mai wird Feiertag!“ in Dortmund hat das ambivalente Verhältnis linksradikaler Gruppen zur Forderung eines staatlichen Feiertages auf die Straße getragen und für die Einlösung des Versprechens von Befreiung gekämpft. Wir dokumentieren die Rede, die der Antifa-Block auf der Auftaktkundgebung gehalten hat.

https://www.antifa.nrw/8-mai-antifa-block/
https://www.8-mai-feiertag-nrw.org/