Gamze Kubaşık ist die Tochter von Mehmet Kubaşık, der am 4.4.2006 vom rechtsterroristischen NSU hier in Dortmund ermordet wurde. Sie spricht u.a. über ihren Vater, die Beziehung zu Dortmund und die erste Zeit nach dem Mord an ihrem Vater.
Inzwischen sind schon 19. Verhandlungstage und der erste Jahrestag des antisemitischen, rassistischen und frauenfeindlichen Terroranschlags am 9. Oktober 2019 in Halle vergangen. Aus den vielen Statements von Politik und Gesellschaft ist erwartungsgemäß nicht viel geworden. Im Laufe des Verfahrens wird immer deutlicher, dass BKA, Staatsanwaltschaft und Teile der Presse genau das zu zementieren versuchen, was sie angekündigt haben: Es handele sich um einen Einzeltäter der vollkommen losgelöst von allen gesellschaftlichen Einbindungen gehandelt hätte. Die Deutung über die Tat und ihre gesellschaftlichen Bedingungsfaktoren darf die radikale Linke nicht dem Gericht und einer deutschen Mehrheitsgesellschaft überlassen. Dafür wollen wir auf die Leerstellen des Verfahrens und die Notwendigkeit einer kritischen Begleitung des Prozesses schauen. Im Vorfeld des ersten Jahrestags haben wir als Initiative 9. Oktober Halle eine Broschüre veröffentlicht, die Einblicke in die Ideologie des Täters und einen kurzen Abriss der Tat liefert sowie grundlegende Probleme eines staatlichen Gedenkens aufzeigt.
Dieser Vortrag wurde durch die Rosa-Luxemburg-Stiftung ermöglicht. Damit das Antifa Café nach den Einschränkungen durch Corona wieder im Nordpol stattfinden kann, freuen wir uns, wenn ihr dem Nordpol eine kleine Spende zukommen lasst oder Mitglied werdet. Infos bekommt ihr beim Nordpol.
Am 13. September 2020 fanden in NRW die Kommunalwahlen statt. Eine Vielzahl an Gremien und Ämtern wurden neu besetzt – im Ruhrgebiet wurde mit zudem erstmals das „Ruhrparlament“ direkt von den Wähler*innen gewählt. Im Vortrag wird über die Wahlantritte neonazistischer und rechtsextremistischer Parteien in NRW informiert. Neben einem Blick auf Programmatik und Kandidierende wird dabei vor allem darauf geschaut, welche Bedeutung die jeweiligen Parteien der Kommunalpolitik zusprechen. Und ob es ihnen gelingt, diese Ansprüche umzusetzen.
Schwerpunkt des Vortrags ist die AfD. Denn trotz vieler innerparteilicher Probleme ist davon auszugehen, dass von dieser Partei weit mehr Vertreter*innen in die kommunalen Gremien einziehen werden, als das bislang in NRW der Fall war. Weiterhin werden mögliche Auswirkungen einer wachsenden Präsenz rechter Parteien auf kommunaler Ebene diskutiert, bevor thematisiert wird, welche Strategien gegen deren Einzug angewandt werden können. Und wie ein Umgang aussehen sollte, wenn die Mandatsträger*innen nach den Wahlen versuchen, sich auf kommunaler Ebene zu etablieren.
Der Vortrag fand am 13.08.2020 statt. Die Veranstaltung wurde durch die Rosa-Luxemburg-Stiftung ermöglicht. Weitere Infos und Veranstaltungsankündigungen unter: https://antifacafedortmund.noblogs.org/
75 Jahre nach dem Ende des 2. Weltkrieges stellt sich die Frage: Welche Konsequenzen haben wir gezogen. Helfen uns Menschenrechte wirklich immer weiter? Haben die Vereinten Nationen Unrecht besiegt? Für Menschen mit Behinderungen stellen sich diese Fragen tatsächlich existenziell immerzu. So gibt es erst seit 2009 gilt die UN Behindertenrechtskonvention in Deutschland, also explizite Menschenrechte für behinderte Menschen. Ist das genug? Werden Sie umgesetzt? Das alles und mehr diskutieren wir mit Constantin Grosch, Inklusionsaktivist und Politiker. Wer mag, kann zusätzlich im Archiv Behindertenbewegung reinlesen: https://archivbehindertenbewegung.org/
Die Veranstaltung wurde durch die Rosa-Luxemburg-Stiftung ermöglicht. Das Antifa Café findet immer am zweiten Donnerstag im Monat statt. Weitere Infos und Veranstaltungsankündigungen unter: https://antifacafedortmund.noblogs.org/
Vor den Kontaktbeschränkungen hat das Antifa Café im Nordpol stattgefunden hat. Damit das ’nach Corona‘ auch noch möglich ist, freuen wir uns, wenn ihr unsere Lieblingskneipe finanziell unterstützt. Schreibt dem Nordpol dafür unter kontakt@nrdpl.org.
Mit der Broschüre „Trauer, Wut und Widerstand“ möchte das Bündnis Tag der Solidarität – Kein Schlussstrich Dortmund einige der antirassistischen Initiativen und Bündnisse in Deutschland vorstellen. Ihr Engagement hat viele Gemeinsamkeiten: Sie halten das Gedenken an die Betroffenen aufrecht, solidarisieren sich mit den Opfern rechter Gewalt und ihren Angehörigen, fordern Aufklärung und Konsequenzen.
„Ich möchte, dass die Leute niemals vergessen, dass dieser Staat und seine Behörden uns erst geglaubt haben, als die Nazis sich 2011 selbst zu den Morden bekannt haben“
Dokumentation einer Audio-Collage, des Bündnis „Tag der Solidarität/ kein Schlussstrich Dortmund“ anlässlich des 9. Jahrestages der Selbstenttarnung des NSU.
Parallel zum gesellschaftlichen Rechtsruck ist die Zahl rechtsmotivierter Gewalttaten in Deutschland stark angestiegen. Es sind aber auch qualitative Veränderungen festzustellen, Mordanschläge, Bombendrohungen und enttarnte Planungen großer Anschläge werden leider immer häufiger. Im Juni 2019 ermordeten Neonazis den CDU-Politiker Walter Lübcke. Im Oktober 2019 versuchte ein Neonazis ein Massaker in der Synagoge von Halle zu verüben, als es ihm nicht gelang in das Gebäude einzudringen, ermordete er die zufällig anwesenden Passant*innen Jana L. und Kevin S. Im Februar 2020 ermordete ein Rassist in Hanau Gökhan Gültekin, Ferhat Ünvar, Hamza Kurtović, Mercedes Kierpacz, Sedat Gürbüz, Kalojan Velkow, Fatih Saraçoğlu, Vili Viorel Păun, Said Nessar El Hashemi sowie seine Mutter Gabriele Rathjen. Seit dem Oktoberfestattentat 1980 in München forderte kein rechter Anschlag so viele Todesopfer wie die Morde von Hanau. Der Rechtsterrorismus hat damit an erschreckender Aktualität und Brisanz gewonnen.
Der Vortrag zeichnet die quantitativen wie qualitativen Veränderungen rechter Gewalt in den letzten Jahren nach und widmet sich ausführlich dem neuen Rechtsterrorismus. Dabei wird auch die Frage diskutiert, ob es die Gefahr zunehmend von „Einzeltätern“ ausgeht und wie das staatliche Vorgehen gegen Rechtsterrorismus zu bewerten ist.
Anschließende Diskussionen über den Vortrag „Aktualität des Rechtsterrorismus“.
In den letzten Jahrzehnten findet immer mehr eine popkuturelle Ausrichtung feministischer Theorie und Praxis statt. Man könnte fast meinen es würde reichen ein T-Shirt mit dem Slogan Feminist zu tragen oder die richtige Schreibweise zu finden, um dem Patriarchat den Gar aus zu machen. Zeitgleich kann man beobachten, dass die Anzahl an Femiziden weltweit steigt, sich zunehmend Staaten explizit antifeministisch formieren und auch hierzulande ein diskursiver Backlash stattfindet und bereits gefochtene Kämpfe wieder in Frage gestellt werden. Beyonces Slogan „Who run the World? Girls“ wirkt auf uns wie ein schlechter Witz. Eine Antwort darauf, warum sich trotz aller feministischer Kämpfe patriarchale Verhältnisse weiter durchsetzen, kann das bei weitem nicht bieten. Demgegenüber wollen wir eine Analyse der Gesellschaft setzen, die mehr vermag als eine bloße Darstellung von Lebensweisen, die bei einer Diversifizierung des Bestehenden verbleibt. Nur indem die Grundlage kapitalistischen Wirtschaftens und dessen Auswirkungen auf das Geschlechterverhältnis verstanden wird, können die kapitalistisch patriarchalen Verhältnisse tatsächlich zum Tanzen gebracht werden. Hierfür wollen wir in unserem Vortrag eine Grundlage schaffen und das Interesse wecken, sich weitergehend mit einer materialistischen Analyse auseinanderzusetzen.
Der Vortrag wurde am 10. September 2020 von Diskursiv Aachen gehalten. Die Veranstaltung wurde durch die Rosa-Luxemburg-Stiftung ermöglicht.
Am Samstag den 22.08.2020 fand in Dortmund eine Gedenkveranstaltung für die Ermordeten des rechtsterroristischen Anschlags von Hanau am 19. Februar 2020 statt. Ursprünglich war zu diesem Zeitpunkt eine Großdemonstration am Tatort in Hanau geplant, die jedoch kurzfristig untersagt wurde.
Wie in vielen anderen Städten wurde auch in Dortmund der Livestream der Veranstaltung in Hanau übertragen indem Angehörige und Freunde über die Toten, die Tat und ihre Forderungen sprachen. Außerdem gab es zwei Redebeiträge. Ein angekündigtes „offenes Mikrofon“ musste, auf Grund von Verzögerungen durch die Polizei, leider entfallen.
Gerade in Zeiten, wo Bürger:innen aufgerufen werden, ihr Recht auf demokratische Mitgestaltung des Gemeinwesen durch ein kleines Kreuzchen auf einem Wahlzettel auszuüben, werden die wahren Motoren des gesellschaftlichen Fortschritt viel zu oft von Medien und Politikbetrieb unsichtbar gemacht. Wir versammeln beim Zeitungs- und Kampagnen Projekt „Dortmund von unten“ einige jener Stimmen, die Dortmund wirklich in Bewegung halten. Online zum Lesen unter: https://dortmundvonunten.org/2020/08/01/veraenderung-beginnt-mit-opposition/
Editorial der Zeitung der dissidenten Zivilgesellschaft zur Kommunalwahl 2020
Wer sind die Rechten? – Ein Hintergrundbericht über rechte Parteien im Kommunalwahlkampf
Wer sind die Rechten?Dortmund ist bundesweit nicht nur für einen erfolgreichen Fußballverein bekannt, sondern auch für seine Neonazis. Sie sind Teil der politischen Rechten. Aber was genau macht die Rechten eigentlich aus und warum sind sie ein Problem? Bei der Kommunalwahl treten drei Parteien an, die eindeutig aus dem rechten Lager kommen: Die NPD und Die Rechte vertreten das Spektrum der erwähnten Neonazis. Die dritte Partei ist die AfD, die sich in ein paar Punkten von den Neonazis unterscheidet. Online zum Lesen unter: https://dortmundvonunten.org/2020/08/01/wer-sind-die-rechten/
Thor Steinar dichtmachen 2.0 – Antifaschistische Interventionen gegen den «Raumkampf» von Rechts
Vor etwa einem Jahr eröffnete das Bekleidungsgeschäft «Tønsberg» in der Dortmunder Innenstadt zum ersten Mal. Dieser Laden verkaufte Klamotten der Marke «Thor Steinar», die sich unter Neonazis großer Beliebtheit erfreut. Neben germanischer Mythologie bezieht sich die Gestaltung der Kleidung auch positiv auf den Nationalsozialismus und dient damit als Erkennungszeichen in der rechten Szene. Die Nazi-Streetwear hilft dabei, nicht nur rassistisches Gedankengut im öffentlichen Raum zu normalisieren, sondern spült auch eine Menge Geld in die Kassen der Neonazis. Online zum Lesen unter: https://dortmundvonunten.org/2020/08/01/thor-steinar-dichtmachen-2-0/
Ein klimagerechtes Dortmund! – Überparteiliche Anregungen und Meinungen aus Fridays for Future Dortmund
Der öffentliche Nahverkehr in Dortmund ist nicht schlecht, aber er lässt dennoch an vielen Stellen zu wünschen übrig! Die DSW21 betreibt ihre Stadtbahnen schon seit dem Jahr 2007 zu 100% mit Öko-Strom. Weiterhin hat sie sich das Ziel gesetzt ihre Busse durch elektrische Fahrzeuge zu ersetzen, sobald passende Modelle auf dem Markt sind. Dies sind auf jeden Fall gute Ziele und Errungenschaften. Doch zur Klimagerechtigkeit und Verkehrswende gehört mehr als nur nachhaltige Antriebsmittel! Online zum Lesen unter: https://dortmundvonunten.org/2020/08/01/ein-klimagerechtes-dortmund/