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2 Jahre Widerstand des Fabrikkollektivs ex GKN 13/08/2023

Ein Feature von Kathy Ziegler

Weit über die Grenzen Italiens hinaus wird über das Fabrikkollektiv ex GKN in Campi Bisenzio bei Florenz gesprochen. Seit zwei Jahren wehren sie sich gegen ihre Entlassung mit einer unbefristeten Betriebsversammlung und planen, die Fabrik zu übernehmen. Nicht mehr Autoteile für Fiat sollen dort in Zukunft gebaut werden, sondern Lastenräder. Aber nicht nur deshalb reden alle vom Colettivo di Fabbrica, sondern weil dort Arbeiter*innen- und Klimagerechtigkeitsbewegung zusammenkommen. Die unterstützt die Konversionspläne und ist zum Fest anlässlich des zweijährigen Widerstands angereist.

10 Jahre nach den Gezi-Park-Protesten – eine kleine Audio-Collage 31/07/2023

Im Sommer 2013 entstand in Istanbul aus einer ursprünglich spontanen Mahnwache gegen den geplanten Abriss des Gezi-Parks eine gewaltige Protestbewegung, die sich landesweit in der Türkei ausbreitete. Was anfangs als Widerstand gegen die Baumfällungen begann, entwickelte sich angesichts massiver Polizeigewalt und einer rücksichtslosen und repressiven Politik der AKP-Regierung zu einer starken sozialen Bewegung für eine demokratischere Gesellschaft.

Mutige und humorvolle Aktivist*innen strömten mit kreativen Aktionen auf die Straßen und erhielten dabei begeisterte Unterstützung aus der ganzen Welt. Obwohl die offizielle Türkei versuchte, die Demonstrant:innen als Çapulcu (›Plünderer‹) zu diffamieren, nahm die Bewegung diesen Begriff selbstbewusst an und deutete ihn neu.

Radio Nordpol begibt sich auf eine Reise in die Vergangenheit und Gegenwart der Gezi-Erlebnisse. Das Ergebnis ist eine Radio-Collage, die versucht, die Erinnerungen, Eindrücke und Einschätzungen von damals beteiligten Aktivist*innen und Zeitzeug*innen einzufangen. Wir bedanken uns bei allen, die uns ihre Beiträge / Texte zur Verfügung gestellt haben!

Lesetippps zum Thema legen wir Interessierten ans Herz: 

Tayfun Guttstadt: Çapulcu. Die Gezi-Park-Bewegung und die neuen Proteste in der Türkei, Unrast Verlag 2014.

Zeynep Tüfekci: Twitter and Tear Gas. The Power and Fragility of Networked Protest, Yale University Press 2017.

Deniz Yücel: Taksim ist überall. Die Gezi-Bewegung und die Zukunft der Türkei, Edition Nautilus 2017.

Krisenintervention statt Polizei? Transformative Perspektiven auf Soziale Arbeit 01/05/2023

Veranstaltung der Defund the Police Gruppe Dortmund, im Rahmen des Projekts „Defunding the Police? Diskussionen über Alternativen zur Polizei und emanzipatorische Formen sozialer Sicherheit in der Dortmund Nordstadt“ von Uli e.V., in Kooperation mit der Rosa-Luxemburg-Stiftung – Aufzeichnung der Veranstaltung vom 29.04.2023 im Nordpol in Dortmund

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Hände weg vom AZ! Zur Situation des von der Schließung bedrohten AZ Wuppertal 23/04/2023

Aufnahmen der Infoveranstaltung zur Bedrohungssituation um das AZ Wuppertal,
07.04.2023, Black Pigeon

Vor 50 Jahren machte auch in Wuppertal die Bewegung für selbstverwaltete Zentren das erste Mal durch Hausbesetzungen auf sich aufmerksam und ist seitdem nicht tot zu kriegen. Ein Anlass zum Feiern, aber auch zum Kämpfen, denn das Autonome Zentrum Wuppertal ist akut in Gefahr!

Anfang März machte der Stadtrat dem extrem autoritären Erdoğan-Regime ein dickes Wahlkampfgeschenk und stimmte den Plänen für ein „Islamisches Zentrum“ von der, auch in Wuppertal-Elberfeld, Erdoğan untergeordneten DITIB zu. Die DITIB plant dieses “islamische Zentrum” u.a. auf dem Grundstück, auf dem das Autonome Zentrum steht. Dem AZ droht der Abriss und die Verdrängung von der Gathe. Aber der Kampf gegen das DITIB-Projekt an der Gathe ist noch nicht zu Ende! Unseren Kampf werden wir auf verschiedenen Ebenen und mit unterschiedlichen Perspektiven weiterführen. Für das Wochenende vor dem 1. Mai planen wir eine wildes Tanz-Kampf-Wochenende. Wir werden von Freitag bis Montag mit Konzerten, Filmen, Workshops, Lesungen, Ausstellungen, Gesprächen und Demonstrationen 50 Jahre Kampf für autonome Zentren feiern und für den Erhalt des Autonomen Zentrums und für eine Gathe für alle kämpfen! Am 28. April findet eine große Nachttanzdemo statt und zum Autonomen 1. Mai gibt es ab 14 Uhr ein buntes Straßenfest am AZ mit anschließender Demo zum Schusterplatz.

Auf der Veranstaltung geben wir euch einen Überblick über die Geschichte autonomer Zentren in Wuppertal und zur aktuellen Situation. Dazu gibt es Einladungen zu kommenden Aktionen wie dem 50 Jahre AZ Tanz-Kampf-Wochenende und natürlich Raum für Diskussion.

Warum kein Schlussstrich? 01/04/2023

Gespräch mit Gamze Kubaşık und Semiya Şimşek über den NSU-Komplex und ihren Kampf um Aufklärung und Erinnerung – Aufzeichnung vom 31.3.2023

Gamze Kubaşık und Semiya Şimşek verloren durch die Mordserie des rechtsterroristischen NSU ihre Väter. Am 9. September 2000 wurde Enver Şimşek in Nürnberg und am 4. April 2006 Mehmet Kubaşık in Dortmund von dem rechtsterroristischen NSU ermordet. Insgesamt starben in den Jahren 2000–2007 zehn Menschen. Bis zur sogenannten NSU-Selbstenttarnung im November 2011 in Eisenach wurden die Angehörigen der Opfer verdächtigt, nicht ernst genommen und allein gelassen.

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Wir erinnern und wir kämpfen – Aufruf zum 11. Tag der Solidarität 2023 29/03/2023

Am 4. April 2023 jährt sich der Mord an Mehmet Kubaşık zum 17. Mal. Der beliebte Dortmunder Kioskbetreiber wurde 2006 in seinem Kiosk in der Mallinckrodtstraße als achtes Opfer in der rassistischen Mordserie des NSU erschossen. Gamze Kubaşık beschreibt ihren Vater als „den besten Mensch, den sie je kannte.“ Seine Frau Elif sagt, ihre Kraft schöpft sie nach wie vor aus der Beziehung mit Mehmet. Seit 2012 erinnern wir als Bündnis Tag der Solidarität – Kein Schlussstrich Dortmund gemeinsam an ihn und alle Opfer rechten, rassistischen und antisemitischen Terrors.

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Dortmunder Solidaritätserklärung: Hände weg vom AZ Wuppertal! 04/03/2023

Die Stadt Wuppertal plant den Abriss des Autonomen Zentrums (AZ) sowie weiterer Gebäude an der Gathe zugunsten eines Neubaus des Gemeindezentrums des politisch heftig umstrittenen DITIB-Verbandes.

Wir unterstützen die Forderung zum Erhalt des Autonomen Zentrums an der Gathe und positionieren uns klar gegen Antisemitismus, antiarmenischen Rassismus und Verschwörungsdenken durch die DITIB in Wuppertal und anderswo!

Es braucht unkommerzielle Orte und Freiräume, an denen Menschen sich abseits von Konsumzwang und verschiedensten Unterdrückungsmechanismen entfalten können.

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Hexen Flexen – Der neue Hype um antikapitalistische Magie 23/02/2023

Vortrag von Julia Ingold und Zara Zerbe bei der Freien Uni Bamberg am 26.01.2023

»Dass sich neuerdings immer mehr Leute zum Hexentum bekennen, hat sicher auch damit zu tun, dass die unleugbare Klimakatastrophe das Ansehen und die Autorität der Technikgesellschaft und unsere gewohnten Kategorien, von dem, was vernünftig und was irrational ist, infrage stellt«, schreibt Mona Chollet. Ihr Buch »Hexen – Die unbesiegte Macht der Frauen« ist eines der stärksten feministischen Manifeste der letzten Jahre. Die Medienwissenschaftlerin Véronique Sina bot kürzlich ein Seminar zum queer-feministischen Potenzial der Hexenfigur an. Auf Instagram sammeln sich intersektionale Feminist*innen unter dem Hashtag #hexthepatriarchy, um über die jüngsten verheerenden Einschränkungen der Reproduktionsrechte in den USA zu diskutieren und Widerstand zu organisieren. Charlotte Brandi singt in der Hook von Sookees Track »Who Cares« in der Rolle der Frau, die die Schnauze voll hat von der Hausarbeit: »Und ich steig auf meinen Besen und fliege davon«. Das sind nur wenige Beispiele, die zeigen: Es gibt einen politischen Hype um die Hexe. Uns interessiert sie nicht nur als Symbol der weiblichen Selbstermächtigung und unter dem Hashtag #witchesagainstfascism, sondern als Denkfigur für eine Überwindung von Kapitalismus und Herrschaftssystemen, die, wie Chollet schreibt, »unsere gewohnten Kategorien, von dem, was vernünftig und was irrational ist, infrage stellen.« Wir wollen über alte und erfundene Formen der Hexerei in einem historisch-materialistischen Sinne spekulieren, um herauszufinden, ob dieser Hype über Spiel und Symbol hinausgeht.

Julia Ingold ist Literaturwissenschaftlerin an der Uni Bamberg, hat über Else Lasker-Schüler promoviert und beschäftigt sich mit Comics, Popmusik und Literaturtheorie.
Zara Zerbe ist Schriftstellerin und interessiert sich für Pflanzen, Popkultur, Gegenwart und die Abgründe dahinter.

http://freieunibamberg.de/2023/01/23/donnerstag-26-01-2023-julia-ingold-zara-zerbe-hexen-flexen-der-neue-hype-um-antikapitalistische-magie/

Discussion about militancy 20/02/2023

von Radio Aalpunk

During the eviction of Lützerath we discussed about militancy, also in the case of Lützerath. The podcast is about a deeper understanding of violent structures and militancy. We also discussed the different approaches of the movement on violence, self defense and militancy.

https://radio.nrdpl.org/aalpunk/

Die Diversität der Ausbeutung – Zur Kritik des herrschenden Antirassismus 19/02/2023

Buchvorstellung und Diskussion von und mit Bafta Sarbo und Eleonora Roldán Mendívil

Am 13.02.2023 kamen die Herausgeberinnen des Sammelbandes „Die Diversität der Ausbeutung – Zur Kritik des herrschenden Antirassismus“, Bafta Sarbo und Eleonora Roldán Mendívil auf Einladung des Antifa AK Cologne nach Köln. Viele Interessierte besuchten die Veranstaltung unter dem Titel „Antirassismus im Kapitalismus – Wie Gegenmacht aufbauen?“ im Hörsaal 13 der Uni Köln, wo Sarbo und Roldan Mendívil ihr Buch vorstellten und über das Verhältnis von Marxismus und Antirassismus diskutierten.

https://antifa-ak.org/antirassismus-im-kapitalismus-wie-gegenmacht-aufbauen-buchvorstellung-am-13-2-uni-koeln/