Am 1. November 2025 riefen Sudanesische Exilgruppen zur Teilnahme an einer Protest- und Solidaritätskundgebung in Köln auf, um das Ende der Gewalt und Menschenrechtsverletzungen in El Fasher und Bara im Sudan zu fordern.
Die Zivilbevölkerung lebe dort unter Belagerung, Bombardierung und willkürlicher Gewalt. Radio Nordpol dokumentiert Ausschnitte von der Kundgebung sowie einen Hintergrundtext zu den Geschehnissen im Sudan von Husam Mahjoub im Spectre Journal. Link:The UAE’s Subimperialism in Sudan – Spectre Journal
Jonathan Eibisch betreibt den Blog Paradox A und bietet eine Vielzahl von Veranstaltung zum Thema anarchistische Theorie und Organisierung an. Veranstaltungen – Paradox-A Im Interview mit Radio Nordpol erörtert Jonathan sein Verständnis von „anarchistisches Studien“ und in welchem Spannungsverhältnis diese zu einer universitären Theorieproduktion stehen. Im zweiten Teil des Interviews geht es um den Klimakollaps und deren theoretischen und organisatorischen Herausforderungen für linke und anarchistische Bewegungen.
Seit über einem Jahr sitzt Hanna mittlerweile in Haft. Vorgeworfen wird ihr, sich 2023 dem „Tag der Ehre“ in Budapest, einem der wichtigsten Treffen der europäischen Neonaziszene in den Weg gestellt zu haben. Hanna wurde bereits verurteilt zu 5 Jahren Freiheitsstrafe. Einige weitere Personen sind für ihren Antifaschismus ebenfalls angeklagt worden. Unter diesen sind etwa Maja, welche rechtswidrig an den Unrechtsstaat Ungarn ausgeliefert wurde oder Zaid, dem weiterhin eine Abschiebung aufgrund der Vorwürfe droht. Zaid befindet sich seit dem 01.10.2025 in Paris und hat sich dort der Polizei gestellt. Aktuell ist er Frei und muss sich bei den Behörden in Paris nur 1x in der Woche melden.
Schon vor den Vorkommnissen in Budapest war Hanna für den Bundespreis für Kunststudierende vorgeschlagen worden und hatte diesen jüngst auch gewonnen. Doch ihre Preisvergabe wurde eingefroren und sie vom Kunstpreis ausgeschlossen. Alles inklusive Hetze und ekelhaftester Berichterstattung von rechten Medien wie „compact“, der Springer Presse und der AfD. Trotz der Fürsprache anderer Preisträger*innen, Kunstprofessor*innen und Künstler*innen, halten die Organisator*innen des Kunstpreises die Farce aufrecht. Nicht nur wurde Hanna so unrechtmäßig der Preis aberkannt, sondern auch sie als Person weiterhin in der Öffentlichkeit diskreditiert. Bei der Veranstaltung wird gemeinsam mit Bubu Mosiashvili, ein weiterer Preisträger des Bundeskunstpreises, Ralf Homann, Mitglied des Vorstandes des Deutschen Künstlerbundes, ein Studierender der AdBK Nürnberg sowie eine Prozessbeobachter*in des aktuellen Prozesses in München über das Verfahren von Hanna, sowie den Bundeskunstpreis und Antifaschismus in der Kunst diskutiert.
Wichtig:
Am 6.11. findet in der Bundeskunsthalle in Bonn die Preisverleihung und Ausstellung der Preisträger*innen des Bundespreises für Kunststudierende statt.
Über Strategien gegen die Wehrpflicht sprechen Elias Bala (Schüler, Landesschüler*innenvertretung NRW) und Simon David Dressler (Influencer und Autor)
Anknüpfend an das polizeilich verbotene Rheinmetall-Entwaffnen-Camp wollen wir diesem allgegenwärtigen Kriegs-Kurs von Politik und Medien etwas entgegensetzen und mit Menschen reden, die betroffen sind von einer Wehrpflicht und sich schon länger kritisch mit dem Thema beschäftigen.
Es werden Strategien aufgezeigt, wie demnächst Wehrpflichtige sich der Rekrutierungs-Maschinerie entziehen und ausweichen können und wir werden uns die Rolle von Social Media genauer ansehen, sowohl die Werbung für die Bundeswehr als auch die Kritik daran.
Und wir wollen diskutieren, wofür diese Plattformen ein geeignetes Medium sind. Auch möchten wir beleuchten, welche Rolle eine deutsche Aufrüstung im internationalen Kontext spielt.
Mitschnitt der Pressekonferenz vom 04.09.25 vor dem Polizeipräsidium in Köln Kalk zur Polizeigewalt während der antimilitaristischen Parade am Samstag, 30.08.25.
Militarisierung über KI-Sprachmodelle und ‚soziale‘ Medien
Die mediale Öffentlichkeit erfuhr am 25. März 2025 durch eine Recherche des Journalisten und Filmemachers Yuval Abraham im palästinensisch-israelischen Magazin +972 vom Ausmaß der Entwicklung künstlich intelligenter Chatbots zur militärischen Überwachung, Zielerfassung, sowie zur Vorbereitung und Durchführung militärischer Operationen. Seither müssen wir uns mit der Tatsache auseinandersetzen, dass KI-gestützte Battle-Management- und Entscheidungs-(Unterstützungs-)systeme wie beispielsweise „Lavender” im Gazastreifen mit KI-Sprachmodellen ausgestattet zum Einsatz kommen, wo sie von Soldat:innen auf die gleiche Weise bedient werden, wie ChatGPT von der Zivilbevölkerung im Lebens- und Arbeitsalltag. So wird ChatGPT zur tödlichen Waffe, die eine Realität erzeugt, in der über Leben und Tod entschieden wird.
Big-Tech-Monopole gestalten hierdurch nicht nur unseren zivilen Lebensalltag mit, sondern auch Krisen und Kriege unserer Zeit. Ihre „intelligenten“ Medientechnologien „lernen“ von unseren Social Media Posts abstrakte Gefahren zu berechnen, um sie dann präemptiv zu verhindern.
Eine gefährliche Sicherheits-, Militär- und BigData Logik, die durch eine gänzlich neue Art von technisch erzeugter Dehumanisierung zu unzähligen zivilen Opfern führt. Opfer sogenannter „Targeted Killings“ mittels bewaffneter Drohnen, die nicht nur in Deutschland mitentwickelt, sondern auch von deutschem Boden aus gesteuert werden.
Der Drohnenkrieg im War on Terror markiert den Anfangspunkt für eine vorangegangene Technologisierung des Kriegs, der über eine zivil-militärische (dual use) Normalisierung die aggressiv-disruptive Gesellschaftsveränderung des Zivilen betrieb. Die derzeitige ‚Tiktokisierung‘ von Wanderungen und Mountainbike-Touren per Drohne trägt dabei durchaus zu einer Popularisierung von Drohneneinsätzen in der ‚Zeitenwende‘ bei.
Drohnen-Startups präsentieren sich selbstbewusst als gesellschaftlich angesehene Unternehmen und erfreuen sich zweistelliger Milliardenbeträge an Risikokapital-Unterstützung.
Solch kriegerisch-zivile Innovationen durch Technologien lediglich über den „Werkzeug“- Charakter – also deren Nutzung (getrennt) im zivilen oder militärischen Bereich zu begreifen, führt zu einer unzureichenden Gesellschaftsanalyse à la ‚Technikfolgenabschätzung‘. Wir müssen die gesellschaftlichen Bedingungen, die eine Entwicklung spezifischer Technologien erst ermöglichen, mitbetrachten, um zu einem vollständigen Bild des technologischen Angriffs zu gelangen.
Christian Heck ist Code Poet, Graswurzel-Aktivist, promovierender Forscher und künstlerisch-wissenschaftlicher Mitarbeiter für Ästhetik und neue Technologien an der Kunsthochschule für Medien Köln (KHM), wo er für eine Zivilklausel eintrat, die im Dezember letzten Jahres in die Grundordnung der KHM aufgenommen wurde. Er ist Mitglied im Forum InformatikerInnen für Frieden und gesellschaftliche Verantwortung (FIfF e. V.), der Gesellschaft für Informatik (GI) und in zahlreichen Kampagnen und Arbeitskreisen aktiv, z.B. Science4Peace, der Cyberpeace-Kampagne oder dem Arbeitskreis gegen bewaffnete Drohnen. Gemeinsam mit der Informationsstelle Militarisierung e.V. (IMI) veröffentlichten das FIFF und der AK gegen bewaffnete Drohnen ein Positionspapier im letzten Jahr, mit der Forderung Operationen mittels KI-gestützter Führungs- und Entscheidungsunterstützungssysteme als Kriegsverbrechen zu ächten.