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BIG DATA, KRIEG UND KÜNSTLICHE INTELLIGENZ 10/09/2025

Militarisierung über KI-Sprachmodelle und ‚soziale‘ Medien

Die mediale Öffentlichkeit erfuhr am 25. März 2025 durch eine Recherche des Journalisten und Filmemachers Yuval Abraham im palästinensisch-israelischen Magazin +972 vom Ausmaß der Entwicklung künstlich intelligenter Chatbots zur militärischen Überwachung, Zielerfassung, sowie zur Vorbereitung und Durchführung militärischer Operationen. Seither müssen wir uns mit der Tatsache auseinandersetzen, dass KI-gestützte Battle-Management- und Entscheidungs-(Unterstützungs-)systeme wie beispielsweise „Lavender” im Gazastreifen mit KI-Sprachmodellen ausgestattet zum Einsatz kommen, wo sie von Soldat:innen auf die gleiche Weise bedient werden, wie ChatGPT von der Zivilbevölkerung im Lebens- und Arbeitsalltag. So wird ChatGPT zur tödlichen Waffe, die eine Realität erzeugt, in der über Leben und Tod entschieden wird.

Big-Tech-Monopole gestalten hierdurch nicht nur unseren zivilen Lebensalltag mit, sondern auch Krisen und Kriege unserer Zeit. Ihre „intelligenten“ Medientechnologien „lernen“ von unseren Social Media Posts abstrakte Gefahren zu berechnen, um sie dann präemptiv zu verhindern.

Eine gefährliche Sicherheits-, Militär- und BigData Logik, die durch eine gänzlich neue Art von technisch erzeugter Dehumanisierung zu unzähligen zivilen Opfern führt. Opfer sogenannter „Targeted Killings“ mittels bewaffneter Drohnen, die nicht nur in Deutschland mitentwickelt, sondern auch von deutschem Boden aus gesteuert werden.

Der Drohnenkrieg im War on Terror markiert den Anfangspunkt für eine vorangegangene Technologisierung des Kriegs, der über eine zivil-militärische (dual use) Normalisierung die aggressiv-disruptive Gesellschaftsveränderung des Zivilen betrieb. Die derzeitige ‚Tiktokisierung‘ von Wanderungen und Mountainbike-Touren per Drohne trägt dabei durchaus zu einer Popularisierung von Drohneneinsätzen in der ‚Zeitenwende‘ bei.

Drohnen-Startups präsentieren sich selbstbewusst als gesellschaftlich angesehene Unternehmen und erfreuen sich zweistelliger Milliardenbeträge an Risikokapital-Unterstützung.

Solch kriegerisch-zivile Innovationen durch Technologien lediglich über den „Werkzeug“- Charakter – also deren Nutzung (getrennt) im zivilen oder militärischen Bereich zu begreifen, führt zu einer unzureichenden Gesellschaftsanalyse à la ‚Technikfolgenabschätzung‘. Wir müssen die gesellschaftlichen Bedingungen, die eine Entwicklung spezifischer Technologien erst ermöglichen, mitbetrachten, um zu einem vollständigen Bild des technologischen Angriffs zu gelangen.

Christian Heck ist Code Poet, Graswurzel-Aktivist, promovierender Forscher und künstlerisch-wissenschaftlicher Mitarbeiter für Ästhetik und neue Technologien an der Kunsthochschule für Medien Köln (KHM), wo er für eine Zivilklausel eintrat, die im Dezember letzten Jahres in die Grundordnung der KHM aufgenommen wurde.
Er ist Mitglied im Forum InformatikerInnen für Frieden und gesellschaftliche Verantwortung (FIfF e. V.), der Gesellschaft für Informatik (GI) und in zahlreichen Kampagnen und Arbeitskreisen aktiv,
z.B. Science4Peace, der Cyberpeace-Kampagne oder dem Arbeitskreis gegen bewaffnete Drohnen.
Gemeinsam mit der Informationsstelle Militarisierung e.V. (IMI) veröffentlichten das FIFF und der AK gegen bewaffnete Drohnen ein Positionspapier im letzten Jahr, mit der Forderung Operationen mittels KI-gestützter Führungs- und Entscheidungsunterstützungssysteme als Kriegsverbrechen zu ächten.

https://rheinmetallentwaffnen.noblogs.org

https://www.nd-aktuell.de/artikel/1193688.massive-polizeirepression-rheinmetall- entwaffnen-brutaler-koelner-kessel.html

https://www.nd-aktuell.de/artikel/1193739.rheinmetall-entwaffnen-demo-koelner-polizei- gefaehrliche-wunderkerzen.html

https://berlinergazette.de/de/author/christianheck

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https://www.972mag.com/writer/yuval-abraham/ https://taz.de/Angriff-auf-die-Pressefreiheit-/!6106297/

Hamza Howidy: Exil und Engagement – eine palästinensische Sicht auf Frieden und Demokratie 06/09/2025

Mitschnitt der Diskussionsveranstaltung im Nordpol, Dortmund, am 17.7.2025

Hamza Abu Howidy ist palästinensischer Autor, Friedensaktivist – und Überlebender politischer Verfolgung. In Gaza engagierte er sich für soziale Gerechtigkeit, Meinungsfreiheit und Menschenrechte – in einem System, das genau das brutal unterdrückt. Die islamistische Hamas verfolgte, inhaftierte und folterte ihn. Heute lebt Howidy im deutschen Exil.

Er ist ein unbequemer, klarer Kritiker – nicht nur der Hamas und der rechtsextremen israelischen Regierung, sondern auch aller Formen von Antisemitismus. Sein Engagement gilt einer politischen Vision jenseits nationalistischer Mythen und religiösem Fanatismus – für Verständigung und Gerechtigkeit zwischen palästinensischen und israelischen Communities. Er schreibt und spricht regelmäßig über die Situation in Gaza, die palästinensische Not und seinen Weg von der Radikalisierung zum Aktivisten und politischen Analysten.

An diesem Abend berichtete er aus persönlicher Erfahrung über die Realität des Lebens in Gaza, über politische Repression durch die Hamas, seine Flucht ins Exil und seinen Einsatz für gewaltfreie, zukunftsorientierte Lösungsansätze.

Uns war es wichtig, einer Stimme Raum zu geben, die selten zu hören ist – nicht weil es sie nicht gibt, sondern weil sie im öffentlichen Diskurs marginalisiert wird: Eine palästinensische Perspektive gegen Gewalt, gegen Fanatismus, gegen die Logik der Zerstörung. Die Veranstaltung versucht dazu beizutragen, über neue Perspektiven für Gaza nachzudenken: über Hoffnung inmitten der Krise, über demokratische Ansätze unter schwierigen Bedingungen – und darüber, wie gelebte Solidarität heute aussehen kann.

Pressekonferenz in Köln: Bündnis „Rheinmetall Entwaffnen“ protestiert gegen Camp-Verbot 15/08/2025

Am Freitag, den 15.08.2025, lud das antimilitaristische Bündnis „Rheinmetall Entwaffnen“ zu einer Pressekonferenz auf der Kölner Domplatte ein. Anlass dafür war, dass das diesjährige Camp des Bündnisses, welches vom 26.08. bis zum 31.08. im Kölner Grüngürtel stattfinden wird, von der Kölner Polizei eine Verbotsverfügung erhalten hat. Ebenso die vom Bündnis geplante Großdemonstration, die als „Antimilitaristische Parade“ am 30.08. stattfinden wird.

Gegen das Verbot legt das Bündnis energischen Widerspruch ein. Radio Nordpol dokumentiert die Redebeiträge von der Pressekonferenz:

Es sprachen:

00:00 Jonah Fischer (Pressesprecher von „Rheinmetall Entwaffnen“) – Begrüßung;

02:00 Michéle Winkler (Komitee für Grundrechte und Demokratie e.V.). – Zum Verbot des Camp im Kontext des Demokratieabbaus;

05:40 Jonah Fischer (Pressesprecher von „Rheinmetall Entwaffnen“) – Begrüßung;

15:45 Reiner Schmidt (Anmelder der antimilitaristischen Parade am 30.8) – Zum Verbot der Parade;

19:45 Senta Pino (Mitglied des Kölner Friedensforum) – Zur Bedeutung der Friedenspolitik;

24.10 Yusuf As (Vorstandsmitglied von „DIDF / Föderation demokratischer Arbeitervereine“ & Initiative „Nie wieder Krieg, die Waffen nieder“)

27.20 Şeyda Kurt (Autor*in) – Zu Militarisierung und Polizeigewalt in Köln

35.45 Inge Höger (Landesvorstand der Partei „Die Linke“)

Zur Unterstützung des Rheinmetall Camps gibt es folgende Möglichkeiten:

Petition gegen das Verbot des Rheinmetall-Entwaffnen-Camps

Bitte unterschreibt die Petition und leitet sie an Freunde und Bekannte weiter!
https://chng.it/YDKyVkr7Rz

Spenden

Die Klage gegen das Camp-Verbot kostet Geld. Wir bitten um Spenden auf folgendes Konto: IBAN: DE29 5139 0000 0092 8818 06, Empfänger: Spenden&Aktionen, Verwendungszweck: Rheinmetall Entwaffnen. – Vielen Dank.

Doku: Veranstaltung – Mehr Waffen, Mehr Soldat/Innen, Mehr Sicherheit? 22/07/2025

Am 16. Juni 2025 lud die Linkspartei Köln die Bundestagsabgeordnete Lea Reisner und der Influencer Simon-David Dressler ins Naturfreundehaus Köln Kalk ein und sprachen über linke Perspektiven zu Aufrüstung, Kriegslogik und Alltagsmilitarismus. Radio Nordpol dokumentiert die Inputs. In der nicht dokumentierten Workshopphase wurde über die Strategien gegen die Einführung einer neuen Wehrpflicht diskutiert und auf das Rheinmetall Entwaffnen Camp vom 26.08 bis 31.08.2025 in Köln hingewiesen.