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Doku VA: Die neuen offenen Adern Lateinamerikas & der Aufstand im Labor des Neoliberalismus  08/09/2022

Am 07.09.2022 fand in Köln eine Büchervorstellungen zu Extraktivismus in Lateinamerika und dem chilenischen Aufstand mit Alix Arnold statt.

Wir Lateinamerikaner sind arm, weil der Boden, auf dem wir stehen, reich ist.“ Eduardo Galeano, 1972

Der Neoliberalismus wurde in Chile geboren und hier wird er sterben.“ Demobanner, 2019 Chile.

Kein anderes Werk eines lateinamerikanischen Autors prägte derart das Selbst- und Außenbild Lateinamerikas seit der Hälfte des vergangenen Jahrhunderts wie das Buch „Die offenen Adern Lateinamerikas“ von Eduardo Galeano. Er stellte 1972 fest: „Die Unterentwicklung in Lateinamerika ist die Folge der Entwicklung anderer“.

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Doku: Kundgebung gegen queerfeindliche Gewalt, Münster 02.09.2022 05/09/2022

Am Freitag, den 02.09.2022 fand auf dem Prinzipalmarkt in Münster eine Gedenkkundgebung für Malte & gegen queerfeindliche Gewalt statt. Örtliche queere Organisationen hatten diese Veranstaltung, die eine Schweigeminute, Musik und Redebeiträge umfasste, schon seit Tagen geplant, nachdem es beim CSD der Stadt am letzten Samstag zu queerfeindlicher Gewalt gekommen war. Am Freitagmorgen war bekannt geworden, dass der angegriffene trans Mann Malte C. im Krankenhaus seinen Verletzungen erlegen ist. Weitere Informationen zur Kundgebung unter Münster: Tausende bei Gedenken an Malte C. – queer.de

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Antifa Cafe: 30 Jahre Rostock-Lichtenhagen 25/08/2022

Aufzeichnung des Antifa Cafe am 25.08.2022 im Nordpol.

“Wo wart ihr in Rostock?“ schrien Antifas nach dem Pogrom in Rostock 1992 der Polizei entgegen. Selbst der Polizei hatten wir nicht zugetraut, dass Sie tatenlos zusieht, wie ein bürgerlicher und faschistischer Mob ein Haus mit vietnamesischen Vertragsarbeiter:innen anzündet. Die Erlebnisse rund um Rostock haben uns geprägt, wir wollten nicht Zuschauer bei der rassistischen Hatz auf Flüchtlinge sein.

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Mini-Radio Reportage: Ein Pinguin beim goldenen Finger (Ende Gelände Hamburg) 14/08/2022

Mr. Pinguin

Vom 09.08. bis zum 15.08.2022 fanden die System Change Aktionstage von Ende Gelände in Hamburg statt. Die Aktionen richteten sich gegen den fossilen Rollback und die Errichtung von neuen LNG Gas Terminals. Mr. Pinguin berichtet kurz vom Aktionstag am Samstag den 13.08.2022 bei dem in mehreren Blockaden der Hamburger Hafen blockiert wurde.

Zu hören sind die Pressesprecherin von Umsganze, einer Anti-Fracking Aktivistin aus Texas und Tazido Müller. Die Aufnahmen entstanden in einer Kooperation mit dem Freies Sender Kombinat Hamburg.

#pankdemic2022 – 05.08.2022 – ab 18:00 – live 03/08/2022

Livestream – Nur während des Konzerts verfügbar – 05.08.2022. ab 18:00

Hard Facts:
– Freitag, 05.08.2022
– Einlass 17:00
– Beginn 18:00
– Ende 22:00
– Malli-Skatepark
– Eintritt frei

„Pankdemic ist noch nicht vorbei. Wir müssen lernen mit Pankdemic zu leben“ Für den dritten Pankdemic-Streich in diesem Jahr bespielen wir wieder den Skatepark unter der Mallinckrodtbrücke. Auf ganze vier Bands dürft ihr euch diesmal freuen:

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Radio-Feature: Glitzer im Kohlestaub – Vom Kampf um Klimagerechtigkeit und Autonomie 25/07/2022

Mit Zucker im Tank, alix & Mr. Pinguin

Im 2022 veröffentlichten Buch Glitzer im Kohlestaub – Vom Kampf um Klimagerechtigkeit und Autonomie versammeln in mehr als 60 Beiträgen Aktivist*innen ihre Rückblicke auf Aktionen und Diskussionen der Klimagerechtigkeitsbewegung. Sie legen ihre politischen Überlegungen dar und geben einen durchaus selbstkritischen Einblick in das Zusammenleben in Klimacamps, besetzten Dörfern und Wäldern.

Die Aktivist*innen wissen, dass weder der von der Politik eingeschlagene Weg noch das vorgelegte Tempo geeignet sind, die sich vollziehende Klimakatastrophe mit all ihren »Nebenwirkungen« wie bspw. dem Artensterben, den weltweiten Hungerkatastrophen und Kriegen zu verhindern. Deshalb besetzen sie Wälder wie den Hambacher oder Dannenröder Forst, setzen sich auf Tagebaubagger in der Lausitz oder in Garzweiler, blockieren Zufahrtsgleise zu Kohlekraftwerken, kämpfen um den Erhalt von Dörfern wie Lützerath, springen vor Kreuzfahrtschiffen ins Wasser, um sie am Auslaufen zu hindern, oder sabotieren Maschinen und anderes Gerät, das für den Ablauf des zerstörerischen Geschäfts nötig ist.

Das Radio Feature collagiert ein Interview mit Zucker im Tank zu verschieden Facetten der Klimagerechtigkeitsbewegung mit eingelesen Auszügen aus dem Buch sowie Sounds von Aktionen.

Buch: Zucker im Tank (Hg.) Glitzer im Kohlestaub – Vom Kampf um Klimagerechtigkeit und Autonomie ISBN 978-3-86241-487-1 | erschienen 06/2022 | 416 Seiten | Paperback | 19,80 € Link: | Zucker im Tank Glitzer im Kohlestaub • Assoziation A • Berlin/Hamburg (assoziation-a.de)

Freesounds: 78018 Spol Beat 82 loop 8 // 327575 Ueffects Guitar Background Sample // Sonically Sound Retro Funk 624874 // Mixkit Young Trizzy 02-431 // Freesound – Freesound

Doku: Nordkreuz vor Gericht – die juristische Aufarbeitung des „Hannibal“-Netzwerks und die Konsequenzen für den antifaschistischen Selbstschutz 15/07/2022

Die Meldung über aufgeflogene Nazi-Netzwerke in deutschen Sicherheitsbehörden, rassistische Polizei-Chats oder „verlorene“ Munition bei der Bundeswehr überschlagen sich seit Jahren. Das enge Geflecht aus Strukturen innerhalb der Sicherheitsbehörden erstreckt sich über Polizei, Militär und Verfassungsschutz. Der Rechtsruck, dessen Rückgrat – die AfD – auf einem Erfolgs-Plateu angekommen zu sein scheint, und seine Akteure haben sich längst von der parlamentarischen Ebene als alleinigem Kampffeld gelöst. In den letzten Jahren sind es vermehrt staatliche Behörden, deren ohnehin bestehendes autoritäres und rechtes Potential von ihrem Personal gezielt zugespitzt wird. So haben die Drohungen des NSU 2.0, die Hitlergruß-Partyexzesse von Elite-Soldaten und die Einkaufslisten mit Leichensäcken eines gemeinsam: Ihre Protagonsist*innen stehen auf Gehaltslisten des deutschen Staates.

Caro Keller berichtete am 11.07.2022 in Köln über die juristische Aufarbeitung des Nordkreuz Netzwerkes und den Prozess gegen einen der zentralen Akteure – Marko G. Sie ist Teil des bundesweiten antifaschistischen Netzwerkes NSU Watch und schreibt für Analyse & Kritik. Die Veranstaltung wurde organisiert von Antifa AK Cologne, mit NIKA NRWAG CGN und Gruppe Polaris.

Doku: Anmerkungen zum Verhältnis zwischen Mensch und Natur bei Marx 28/05/2022

Vortrag von Valeria Bruschi u. Gruppe Polaris

Ökologische Ideen haben seit einigen Jahrzehnten zunehmend an gesellschaftliche Zustimmung gewonnen. Historisch war ein Großteil der Arbeiter:innenbewegung misstrauisch gegenüber Forderungen eines auf Nachhaltigkeit bedachten Umgangs mit der Natur, in letzter Zeit vertreten einige ökosozialistische Autor:innen eine Lesart des Marx‘schen Originals, die dem Verhältnis zwischen Mensch und Natur eine systematische Stellung einräumen und eine Reihe von ökologischen Fragestellungen in Marx‘ Theorie und Forschung entdecken. Im Vortrag sollen einige Aspekte davon dargestellt werden.

Valeria Bruschi, studierte Philosophin, ist seit 2008 in der politischen Bildungsarbeit zu den Themen rund um die Kritik der politischen Ökonomie tätig. Sie ist Mitautorin des Bildungsmaterials »Polylux Marx« und Mitherausgeberin des Sammelbandes »Das Klima des Kapitals -Gesellschaftliche Naturverhältnisse und Ökonomiekritik« (2022, Dietz Verlag) und unterrichtet zudem in Berlin Deutsch für Migrant:innen und Geflüchtete. Zum Nachlesen gib es den Beitrag in der Maulwurfsarbeit V von der Gruppe associazione delle talpe.

Der Vortrag fand im Rahmen des Symposiums „It’s a Material World – Zur Aktualität materialistischer Kritik“ am 14.05.2022 der Gruppe Polaris in Köln statt. 

Doku: Materialismus als Kritik der Materialismus. Der Komplex Korsch-Langerhans  28/05/2022

Vortrag von Felix Klopotek u. Gruppe Polaris

Die materialistische Kritik muss sich selbst materialistisch legitimieren: Was sie erklärt – und wie sie es erklärt –, muss auch auf sie zutreffen; die materialistische Kritik ist somit Gegenstand ihrer selbst.
Das ist eine Aussage hart an der Banalität. Dennoch besteht in der Aufstellung und Durchführung dieses Prinzips die (erste) große Leistung des kommunistischen Aktivisten und Philosophen Karl Korsch (1886-1961). 1923 legte er die Selbstanalyse des Materialismus in seinem damals rasch berühmt gewordenen Werk »Marxismus und Philosophie« vor, das heute als Gründungsdokument eines »westlichen Marxismus« kanonisiert ist und also nicht mehr gelesen wird. Was als Prinzip ziemlich dürr und abstrakt daherkommt, erwies sich praktisch angewendet als hochbrisant. Schon vor 100 Jahren galt zahlreichen sozialdemokratischen Revisonisten und Bereicherern das Marx’sche Werk als Torso, Baustelle, unfertig, voller Konstruktionsfehler. Indem Korsch herausarbeitete, dass sich die Kritik von Marx bestimmten historischen Entstehungsbedingungen verdankte und nur vor dem Hintergrund einer bestimmten Entwicklungsphase der Arbeiterbewegung zu verstehen ist, konnte er auch zeigen, dass für die Marx-Revidierer die gleichen Vorgänge zutreffen: Wo sie auf Fehler und Unzulänglichkeiten der Marx’schen Kritik hinweisen, sprechen sie in Wirklichkeit von sich und ihrer Zeit. Oder besser: die historischen und gesellschaftlichen Umstände sprechen aus ihnen. Damit hatte Korsch Marx den Revisionisten entwunden, und das Werk war wieder offen für die unbefangene Aneignung einer aktivistischen, radikalen Arbeiterbewegung. So sein Kalkül.

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