Wir erinnern und wir kämpfen – Aufruf zum 11. Tag der Solidarität 2023 29/03/2023

Am 4. April 2023 jährt sich der Mord an Mehmet Kubaşık zum 17. Mal. Der beliebte Dortmunder Kioskbetreiber wurde 2006 in seinem Kiosk in der Mallinckrodtstraße als achtes Opfer in der rassistischen Mordserie des NSU erschossen. Gamze Kubaşık beschreibt ihren Vater als „den besten Mensch, den sie je kannte.“ Seine Frau Elif sagt, ihre Kraft schöpft sie nach wie vor aus der Beziehung mit Mehmet. Seit 2012 erinnern wir als Bündnis Tag der Solidarität – Kein Schlussstrich Dortmund gemeinsam an ihn und alle Opfer rechten, rassistischen und antisemitischen Terrors.

Elf Jahre, in denen wir viel mit- und voneinander gelernt haben. Wir hinterfragen gesellschaftliche Erinnerungspolitiken und fordern ein plurales Erinnern, das Zuhören, Anerkennen, Aufklären, Wissen, sich Verbünden, Ermöglichen und Verändern heißt – am 4. April und darüber hinaus.

Das Bündnis Tag der Solidarität – kein Schlussstrich Dortmund ruft dazu auf gemeinsam auf die Straße zu gehen: Am 4. April 2023, 17:00 Uhr, Mallinckrodtstraße 190. In Erinnerung an Mehmet Kubaşık und alle Opfer rechter, rassistischer und antisemitischer Gewalt!

https://tagdersolidaritaet.wordpress.com/

Solidarität mit den Streikenden in den Sozial- und Erziehungsberufen 08/03/2023

ein Beitrag der Naturfreund:innen Dortmund Nord

Die Naturfreund:innen Dortmund-Nord erklären sich solidarisch mit allen Streikenden Erzieher:innen und sagen: „Ja zum Arbeitskampf in den Sozial- und Erziehungsberufen, Solidarität mit allen Streikenden!“
Am heutigen Internationalen Frauenkampftag streiken auch in Dortmund Erzieher:innen für eine angemessene Bezahlung für ihre Tätigkeit sowie bessere Arbeitsbedingungen.
Wir wehren uns solidarisch gegen die systematische Ausbeutung und Unterdrückung von Frauen* und fordern ein gutes Leben für alle und eine umfängliche, kostenlose öffentliche Kinderbetreuung!

https://natur-freund.in

Dortmunder Solidaritätserklärung: Hände weg vom AZ Wuppertal! 04/03/2023

Die Stadt Wuppertal plant den Abriss des Autonomen Zentrums (AZ) sowie weiterer Gebäude an der Gathe zugunsten eines Neubaus des Gemeindezentrums des politisch heftig umstrittenen DITIB-Verbandes.

Wir unterstützen die Forderung zum Erhalt des Autonomen Zentrums an der Gathe und positionieren uns klar gegen Antisemitismus, antiarmenischen Rassismus und Verschwörungsdenken durch die DITIB in Wuppertal und anderswo!

Es braucht unkommerzielle Orte und Freiräume, an denen Menschen sich abseits von Konsumzwang und verschiedensten Unterdrückungsmechanismen entfalten können.

Hiermit solidarisieren sich folgende Dortmunder Gruppen, Initiativen und Veranstaltungsorte mit dem Autonomen Zentrum Wuppertal:

– Anarchistisches Buch- und Kulturzentrum Black Pigeon (https://black-pigeon.org/)
– Anarchistische Gruppe Dortmund (https://agdo.blackblogs.org)
– Anarchistische Parkfest Orga Dortmund (-)
– Antifa Medienzusammenhang Dortmund (https://twitter.com/amzdo)
– Autonome Antifa 170 (https://aa170.noblogs.org)
– Bündnis 8. März Dortmund (https://buendnis8maerzdortmund.blackblogs.org/)
– Druckkollektiv UNTERDRUCK (https://unterdruck.org/)
– Feministisches Kollektiv Dortmund (https://instagram.com/feministisches_kollektiv)
– Latscher.in Kalender für progressive Politik und nichtkommerzielle Kultur in Dortmund und Umgebung (https://latscher.in)
– Nordpol (https://nrdpl.org/)
– Radio Nordpol (https://radio.nrdpl.org)
– Solidaritätskreis für Mouhamed Lamine Dramé. Gegen Rassismus und Polizeigewalt (https://justice4mouhamed.org)
– Sozial Ökologisches Zentrum (https://söz.org)

Details zur Kampagene für den Erhalt des AZ Wuppertals sind zu finden auf:
https://az-wuppertal.de/

Podcast von Radio Nordpol: Wie gefährlich ist die DITIB:
https://radio.nrdpl.org/2023/03/03/wie-gefaehrlich-ist-die-ditib/

Wie gefährlich ist die DITIB? 03/03/2023

Podiumsdiskussion zur Moschee-Erweiterung an der Gathe

Es diskutieren:
Civan Akbulut (Essen), Die Linke Essen, Mitglied im Integrationsrat Essen
Ulrich Klan (Wuppertal), Musiker, Autor, Mitgründer der internationalen Armin T. Wegner-Gesellschaft (Wuppertal)
Dr. Ismail Küpeli (Duisburg), forscht zu Nationalismus, Rassismus und Antisemitismus. Promotion «Die kurdische Frage in der Türkei. Über die gewaltsame Durchsetzung von Nationalstaatlichkeit.»
Kurt Schmalle (Oberhausen), Blogger und Referent zum Thema „Türkischer Nationalismus und Islamismus“

In Wuppertal soll am 6. März 2023 auf einer Ratssitzung der DITIB ein zentrales städtischen Grundstück überlassen werden, quasi als lokales Wahlkampfgeschenk für Erdoğan, ohne dass die politischen Parteien über den Charakter der DITIB öffentlich diskutieren wollen. Das möchten wir dringend ändern!

Es ist erstaunlich und gleichzeitig befremdlich, das vor allem SPD und CDU zum Thema DITIB-Moschee keine öffentliche Diskussionen vor der Ratsentscheidung im betroffenen Stadtteil führen wollen. Und das in einer Stadt, die sonst zu Recht in allen anderen politischen Bereichen auf Bürgerbeteiligung setzt.

Erstaunlich ist auch die plötzliche Eile von SPD und CDU, den „Zielbeschluss Gathe“ durch den Stadtrat zu bringen. Obwohl es offensichtlich in Elberfeld noch reichlich Diskussionsbedarf über die Pläne der DITIB und den Charakter der DITIB gibt. Oder wie lässt sich der Beschluss der Bezirksvertretung Elberfeld gegen die Baupläne der DITIB an der Gathe interpretieren?

Veranstalter:innen: Die PARTEI Ratsgruppe Wuppertal und Bündnis „Gathe für alle! Gegen die #DITIBisierung und Erdoğanisierung der Welt“

https://az-wuppertal.de/2023/02/22/wie-gefaehrlich-ist-die-ditib-podiumsdiskussion-zur-moschee-erweiterung-an-der-gathe/

Hexen Flexen – Der neue Hype um antikapitalistische Magie 23/02/2023

Vortrag von Julia Inglod und Zara Zerbe bei der Freien Uni Bamberg am 26.01.2023

»Dass sich neuerdings immer mehr Leute zum Hexentum bekennen, hat sicher auch damit zu tun, dass die unleugbare Klimakatastrophe das Ansehen und die Autorität der Technikgesellschaft und unsere gewohnten Kategorien, von dem, was vernünftig und was irrational ist, infrage stellt«, schreibt Mona Chollet. Ihr Buch »Hexen – Die unbesiegte Macht der Frauen« ist eines der stärksten feministischen Manifeste der letzten Jahre. Die Medienwissenschaftlerin Véronique Sina bot kürzlich ein Seminar zum queer-feministischen Potenzial der Hexenfigur an. Auf Instagram sammeln sich intersektionale Feminist*innen unter dem Hashtag #hexthepatriarchy, um über die jüngsten verheerenden Einschränkungen der Reproduktionsrechte in den USA zu diskutieren und Widerstand zu organisieren. Charlotte Brandi singt in der Hook von Sookees Track »Who Cares« in der Rolle der Frau, die die Schnauze voll hat von der Hausarbeit: »Und ich steig auf meinen Besen und fliege davon«. Das sind nur wenige Beispiele, die zeigen: Es gibt einen politischen Hype um die Hexe. Uns interessiert sie nicht nur als Symbol der weiblichen Selbstermächtigung und unter dem Hashtag #witchesagainstfascism, sondern als Denkfigur für eine Überwindung von Kapitalismus und Herrschaftssystemen, die, wie Chollet schreibt, »unsere gewohnten Kategorien, von dem, was vernünftig und was irrational ist, infrage stellen.« Wir wollen über alte und erfundene Formen der Hexerei in einem historisch-materialistischen Sinne spekulieren, um herauszufinden, ob dieser Hype über Spiel und Symbol hinausgeht.

Julia Ingold ist Literaturwissenschaftlerin an der Uni Bamberg, hat über Else Lasker-Schüler promoviert und beschäftigt sich mit Comics, Popmusik und Literaturtheorie.
Zara Zerbe ist Schriftstellerin und interessiert sich für Pflanzen, Popkultur, Gegenwart und die Abgründe dahinter.

http://freieunibamberg.de/2023/01/23/donnerstag-26-01-2023-julia-ingold-zara-zerbe-hexen-flexen-der-neue-hype-um-antikapitalistische-magie/

Discussion about militancy 20/02/2023

von Radio Aalpunk

During the eviction of Lützerath we discussed about militancy, also in the case of Lützerath. The podcast is about a deeper understanding of violent structures and militancy. We also discussed the different approaches of the movement on violence, self defense and militancy.

https://radio.nrdpl.org/aalpunk/

Die Diversität der Ausbeutung – Zur Kritik des herrschenden Antirassismus 19/02/2023

Buchvorstellung und Diskussion von und mit Bafta Sarbo und Eleonora Roldán Mendívil

Am 13.02.2023 kamen die Herausgeberinnen des Sammelbandes „Die Diversität der Ausbeutung – Zur Kritik des herrschenden Antirassismus“, Bafta Sarbo und Eleonora Roldán Mendívil auf Einladung des Antifa AK Cologne nach Köln. Viele Interessierte besuchten die Veranstaltung unter dem Titel „Antirassismus im Kapitalismus – Wie Gegenmacht aufbauen?“ im Hörsaal 13 der Uni Köln, wo Sarbo und Roldan Mendívil ihr Buch vorstellten und über das Verhältnis von Marxismus und Antirassismus diskutierten.

https://antifa-ak.org/antirassismus-im-kapitalismus-wie-gegenmacht-aufbauen-buchvorstellung-am-13-2-uni-koeln/

atelier automatique. Versuch einer dokumentarischen Anverwandlung 18/02/2023

von Knieb & Krempels

Vielleicht sollten wir nur noch so reisen: Von einem unabhängigen, experimentellen und gemeinschaftlich verwalteten Ort zum nächsten. Mit den Menschen sprechen, die das Entstehen dieser Orte begleitet, in ihnen gelebt und gearbeitet haben, die die Probleme vor Ort kennen und erklären können, warum diese Praxis und jener Begriff wichtig geworden sind. Die eine Meinung dazu haben, was Ästhetik mit Politik zu tun hat, und was Öffentlichkeit heißt. Die um die Bedeutung von Infrastrukturen wissen und im informellen Zusammenkommen Vieler in lokalen Konstellationen ein revolutionäres Potenzial sehen. Vielleicht könnte eine solche Reise hier und heute (wieder) beginnen.

Die experimentelle Audio-Dokumentation (Skript und Regie: Christofer Schmidt) porträtiert das atelier automatique, einen gemeinschaftlich verwalteten Ort für künstlerisches Praxis und alltägliche Kulturarbeit im Ruhrgebiet. Das Hörstück entstand im Rahmen der Residenz farsi comune. Zu Gemeinwohl, Kulturarbeit und Commons im Sommer 2022.

https://atelierautomatique.de/

Polizei tötet – Justice For Sammy 15/02/2023

Tödliche Polizeigewalt ist kein Einzelfall. Auch Sammy Baker wurde von der Polizei getötet.
Anlässlich der heutigen Kundgebung vor der Polizeiwache Nord veröffentlichen wir die Rede von Sammys Mutter auf der justice4mouhamed Demo am 19.11.2022 in Dortmund.

Wer war Sammy?
Sammy Baker war ein Fitnesscoach, der großen Wert auf den Einklang von Körper, Geist und Seele gelegt hat. Er inspirierte weltweit viele Menschen und hatte über 170 Tausend Follower auf Instagram.
Sammy wollte am 11.08.2020 seinen 23.Geburtstag mit Freunden in Amsterdam verbringen.
Am 12.08.2020 wurde er von seiner Familie bei der Polizei Amsterdam als vermisst gemeldet.
Da er ein für ihn untypisches Verhalten aufwies (Sammy wirkte orientierungslos und verwirrt), wurde die Polizei darauf hingewiesen, dass er dringend medizinische Hilfe benötigt.
Am 13.08 wird er nach einer Verfolgungsjagd in einem Innenhof von mehreren Polizeibeamten umzingelt. Sammy wird überwältigt und am Boden liegend von zwei Schützen getötet.

Seine Familie fordert vollständige Aufklärung und Gerechtigkeit!

https://www.justiceforsammy.com/
https://justice4mouhamed.org/

Dortmunder Anarchistische Bewegungen im Kaiserreich und den 1920er Jahren 27/01/2023

Mitschnitt der Veranstaltung vom 09.01.2023 im Black Pigeon

„… wir wollen uns von keinen Führern mehr leithammeln lassen …“

Dortmunder anarchistische Bewegungen im Kaiserreich und den 1920er Jahren
Über die Geschichte anarchistischer Bewegungen in Dortmund ist nicht viel bekannt. Das erstaunt, denn von kleinen verschworenen Gruppen im Kaiserreich, die der „Propaganda der Tat“ anhingen, bis zur Massenbewegung der Anarchosyndikalist:innen Anfang der 1920er Jahre mit über 20.000 Mitgliedern haben sie immer wieder in die Geschicke unserer Stadt eingegriffen. Sie haben nicht nur versucht, die „hierzu reife Industrie“ zu vergesellschaften, die 6-Stunden-Schicht im Bergbau in „direkter Aktion“ umzusetzen, sondern hatten noch bis Mitte der 1920er Jahre die Mehrheit der Betriebsräte auf vielen Zechen. Sie haben auch versucht die Hausfrauen zu organisieren, hatten Kinder- und Jugendgruppen und waren stark in ihren kulturellen Aktivitäten und noch vieles mehr.

Anfang der 1930er Jahre war sie auf wenige hundert Aktivist:innen geschmolzen. Darum braucht es eigentlich mehr als einen Abend, um die Erfolge und besonders ihre Misserfolge der letzten 130 Jahre zu benennen und zu diskutieren. So kann an diesem Abend nur ein grober Überblick über die ersten Jahrzehnte dieser antiautoritären Bestrebungen gegeben werden. Und vielleicht damit die Neugierde auf „mehr“ wecken.

https://agdo.blackblogs.org/2023/01/02/dortmunder-anarchistische-bewegungen-im-kaiserreich-und-den-1920er-jahren/
https://black-pigeon.org/