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Versammlungsgesetz NRW stoppen! – Impressionen von der Demo – 26.06.2021 28/06/2021

Nicht erst seit Samstag wissen wir, dass NRW und Deutschland ein Polizeiproblem haben. Aber der Staat hat noch einmal deutlich gemacht, dass die Entscheidung, welche Demonstrationen stattfinden können und welche nicht, letzendlich eine Entscheidung der Polizei ist. Mit fadenscheinigen Argumenten (hier wohl: einige Personen haben Regenschirme mitgeführt und bunter Rauch), kann jede Demo kriminalisiert, angegriffen und aufgelöst werden.

Der Polizeieinsatz von Samstag wirkte wie eine Machtdemonstration der Verantwortlichen, ganz nach dem Motto „Seht her, ihr habt verloren, wir können schon jetzt tun, was wir wollen, dazu brauchen wir nichtmals dieses Gesetz“. Eine vermeintliche Ordnungswiedrigkeit wird genutzt, um das Demonstrationsrecht von fast 10.000 Menschen einzuschränken und einhundert Menschen zu verletzen. Für die DPA ist es schockierend, dass es Jornalist*innen genauso erwischt wie andere Bürger*innen. Für Aktivist*innen ist das Risiko von Polizeigewalt Alltag! Demokratische Partizipation, die nicht zur Staatsräson passt, wird mit Schlagstock, Pfefferspray, rechten Polizeimobs und strafrechtlicher Verfolgung beantwortet.

Wir haben für euch ein paar Audioimpressionen des ersten Teils der Demo gesammelt, die die repressive Taktik der Polizei dokumentieren, die dazu führte, dass die Demo nicht zuende geführt werden könnte und die Zwischen- sowie Abschlusskundgebung ausfallen mussten, sodass viele Redebeiträge ihre Stimme nicht mehr erheben konnten! So sieht die praktische Einschränkung des Grundrechts auf Versammlungsfreiheit bereits jetzt aus!

https://www.nrw-versammlungsgesetz-stoppen.de/

Versammlungsgesetz NRW stoppen! – 26.06.2021 27/06/2021

Am 26. Juni 2021 haben sich in Düsseldorf nach ersten Schätzungen rund 8.000 Menschen versammelt, um gegen das geplante Versammlungsgesetz der schwarz-gelben Landesregierung in NRW zu demonstrieren. Mit vielfältigem und lautstarkem Protest wollten von den Rheinwiesen durch die Innenstadt bis vor den Landtag Nordrhein-Westfalens ziehen.

Radio Nordpol hat live von der Demo berichtet. Wir veröffentlichen hier nun die Aufzeichnung der Startkundgebung mit Redebeiträgen des Republikanischen Anwältinnen- und Anwältevereins und dem Vater des getöteten Amad Ahmad.

Die Aufzeichnungen der weiteren Redebeiträge und eine Dokumentation der Demo werden folgen.

https://www.nrw-versammlungsgesetz-stoppen.de/

Seebrücke – Menschenrechte sind #Unverhandelbar – 19.06.2021 21/06/2021


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Immer noch herrscht Unrecht und Elend an den europäischen Außengrenzen! Neun Monate nach dem Brand in Moria ist der Alltag für zehntausende Menschen in den Lagern an den europäischen Außengrenzen nach wie vor geprägt von Angst und Elend, ohne Hoffnung auf Veränderung. Hunderte Geflüchtete sind allein in diesem Jahr im Mittelmeer gestorben, tausende wurden illegal zurückgewiesen. Die Genfer Flüchtlingskonvention schützt Geflüchtete vor Zurückweisung und Rückführung in Staaten, in denen ihr Leben oder ihre Freiheit bedroht ist. Dies ist ein Verrat an der Genfer Flüchtlingskonvention und eine massive Verletzung der Menschenrechte!

Redebeiträge von:
Seebrücke
Interview mit Music for Moria
Train of Hope
Nadeem Noori
See-eye

Musikalische Begleitung von:
Zainab Lax https://www.instagram.com/zainab.lax/
Tugba https://www.instagram.com/tugbaplumita/
Joel Joao https://www.instagram.com/joel.joao.music/
Edrak https://www.instagram.com/edrak_0/

Foto von Dominik Fehr

„Weil hier die Nordstadt ist. Wir sind für die unwichtig“ – Stimmen zur Attacke im Blücherpark. 08/06/2021

Zwei Familien wurden am 9. Mai 2021 auf einem Spielplatz im Blücherpark in der Dortmunder Nordstadt bedroht und mit einem Molotowcocktail angegriffen. Zeug*innen sprechen von einem rassistischen Motiv. Einen Monat nach dem Molotowangriff im Blücherpark, scheint die Tat in der Öffentlichkeit fast schon vergessen.

Was wäre wohl passiert, hätte der Angriff sich im Rombergpark, im Süden der Stadt ereignet? Warum gab es bisher keine Statements von Parteien, Kirchen und Jugendverbänden? Warum war einigen Medien die Schlagzeile „Mann von Polizei angeschossen“ wichtiger, als die Perspektive der Betroffenen? Warum wurde unmittelbar nach der Tat ein politisches Motiv von der Staatsanwaltschaft ausgeschlossen? Wer übernimmt Verantwortung, abseits der juristischen Strafverfolgung?

Ich möchte Stimmen von Anwohner*innen, Gewerbetreibenden und Aktivist*innen hörbar machen um – viel zu spät – einen Anfang zu machen. Um das Schweigen der Mehrheit zu durchbrechen.

Aufklärung, jetzt! Solidarität statt Schlussstrich!

Hostels der Abgründe – Zur Kritik der Splatter-Linken 24/05/2021

Die herrschenden Ideen sind die Ideen der Ideologieproduzent:innen in einer allgemeinen Niedergangsperiode des linken Disputs. Im Feature geht es um die Infragestellung eines Trends in der Linken zur „realpolitischen“ Trostlosigkeit des Bestehenden, zu Anbiederungen an die Parolen rechter Kulturkämpfer:innen sowie der Einrichtung im vermeintlichen Safe-Space der Identitätspolitik. Die »Hobson-Wahl« zwischen nationalen Linkspopulismus, Green New Capitalism und der Behaglichkeit in der Twitter-Blase spiegelt sich in den Splatter-Filmen der Nuller Jahre: Der „Torture Porn“-Trend der Kulturindustrie referierte auf die Ausweglosigkeit und Brutalität einer scheinbar alternativlosen Gesellschaftsordnung. Die Kritik der Splatter-Linken ist der (sarkastische) Wunsch nach der Rückkehr einer „tätigen Hoffnung“ für die Gegenwart.

Mr. Pinguin und Sippurim

Genutzte Textgrundlagen:

Georg Lukacs: Grand Hotel „Abgrund“ [1933]; in Revolutionäres Denken – Georg Lukacs Eine Einführung in Leben und Werk, 1984, S. 179-223. / Rainer Trampert: Der „Green New Deal“ und die Modernisierung des Kapitalismus, 2021: Online unter: https://www.rainertrampert.de/artikel/der-green-new-deal-und-die-modernisierung-des-kapitalismusng / Alexis Passadakis und Tadzio Müller [2008]: Kommt ein grüner New Deal? – 20 Thesen gegen den grünen Kapitalismus. Online unter: http://www.die-welt-ist-keine-ware.de/vsp/soz-0902/090216.php / Ava Matheis [2009],Chantal Mouffe – LIinkspopulismus als Wunderwaffe?Online unter: https://www.marx21.de/chantal-mouffe-linkspopulismus-als-wunderwaffe / Christoph Deutschmann: Der Linke Keynesianismus, 1974 Frankfurt am Main / .Jasmes Baldwin, Raoul Peck: Im Not your Negro, 2017.

Verwendete free Sounds: 30s throwback song190s seedy street music harmon / Ballade de la mort ambient effrave / das Jazzy background music 2953 / Join us horror music with children sinf / Kominku 07 Welcome tot he machine / Loyalty Freak Musik 07 A really drak Medival horror music theme / 2916 Out from wasteland / 2914Sb_marchofmidnight / Sb_thesummoning / Suspense 2

Pandemische Reflexe 07/05/2021


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Ein Hörstück von Mia Sellmann

„Wir waren plötzlich die Person, wir hatten die Rolle am vorsichtigsten zu sein, am ängstlichen zu sein, am besorgtesten zu sein und wir haben gemerkt wie ungewohnt diese Position für uns ist.“

Im gleichen Maß, wie wir in Zeiten der Pandemie Regeln befolgen, beobachten wir uns. Uns gegenseitig aber auch jede*r sich selbst. Ein Monolog aus vielen Stimmen erzählt von der kollektiven Suche nach dem Umgang mit einer unbekannten Situation, in der individuelles Handeln sich moralisch nur auf grobe Einschätzungen stützen kann.

Der Hörtext basiert auf Interviews, die die Autorin mit Menschen in ihrem Umfeld geführt hat. Sie hat sie nach ihren inneren Konflikten, Gewissensbissen, Gefühlen und Überzeugungen befragt, die sie mit sich herum tragen.

Mit der Musik von Laura Eggert werden Interviewtexte zu einem vielstimmige Geflecht aus Gedanken, Reflexen und Erzählungen collagiert, in dem einzelnen Farben und Formen sich wiederholen und kreuzen.

Musik: Laura Eggert
Dramaturgie: Almut Pape
Ton und Technik: Jakob Metzger
Regie: Mia Sellmann
Stimmen: Natascha Manthe, Lena Eggers, Harald Wissler, Neo Hulcker, Leonie Rodrian Almut Pape, Pia Rauschenberger, Doris Koch, Ted Fendt
Zeichnung: Wiebke Heiber

Danke an: Anne, Anette Violet, Axel, Helge, Jakob, Joana, Johann, Mara, Martin, Mechthild, Nina, Nina, Tim und MIKUB e.V.

Antifa Cafe: Für immer fremdbestimmt? Über den Vorwurf ein Token zu sein 07/05/2021

Vortrag & Diskussion von & mit Tara Falsafi

Begrifflich ist ein Token ein „Zeichen“, eine symbolhafte Geste. Der Ursprung des Begriffs findet sich bei Martin Luther King. In einem Artikel für die New York Times beschrieb er 1962 das Konzept des Tokenismus als eine Minimalakzeptanz von schwarzen Personen in eigentlich weiß dominierten Bereichen, um die schwarze Bewegung zu besänftigen und vermeintliche Akzeptanz für Schwarze im Generellen aufzuzeigen.

Der Begriff des Tokenismus‘ erfuhr durch Forschungen von Roseboth Moss Kanter in den 1970er Jahren in einer Organisationsstudie eine neue Bedeutung. Token werde hier als eine Gruppe extremer Minderheiten beschrieben, wie etwa vereinzelte Frauen in klassischen Männerberufen.

Kritisiert werden in beiden Definitionen die ausbeuterischen Verhältnisse, in denen sich die sogenannten Token befinden. Es gibt die Erkenntnis, dass Ausbeutung durch Lohnarbeit gerade Frauen und nicht–weiße Personen gehäuft in besonderer Härte trifft. Doch anstatt an diese Punkte anzuknüpfen und die Netzwerke zu analysieren, in denen Rassismus, Patriarchat und Kapitalismus aufeinandertreffen, fällt die Verantwortung im queerfeministischen Spektrum durch den Begriff Token – hier verwendet als Äquivalent für „Alibikanakinnen ohne eigenständige Meinung“ – auf jene zurück, welche am meisten unter diesen Umständen zu kämpfen haben: Nicht-weiße, prekär lebende Frauen.

Hinter diesem Konflikt steht ein politischer Kampf um öffentlichen Raum und Richtung, welchem wir uns stellen müssen. Welche Themen umfasst die „Gesamtheit“ einer materialistisch-feministischen Perspektive für die Zukunft und welche Felder des Antirassismus fehlen ihr aktuell, um den Kampf um Raum und Öffentlichkeit mit genügend Schlagkraft führen zu können?

Die Veranstaltung wird durch das Forum gegen Rassismus [TU Dortmund] unterstützt.

https://antifacafedortmund.noblogs.org
https://fgrdo.noblogs.org

She’buntu Audio Kollektiv – motherhood, sisterhood and our daily lives in Germany 26/04/2021

By Afro-Sisterhood

If you think moving between continents was challenging, tune in to hear how Esther mastered the challenges of a new country on a different continent, a new language, a new lifestyle and motherhood and made Germany her home away from home.

The podcast is brought to you by Afro-Sisterhood in Germany.

We are Afrocentric women living in Germany who believe in sharing our stories and experiences to learn from each other and to empower other women. Yes, She is, She can! She‘buntu!
Afro-Sisterhood would like to thank interkultur Ruhr for their support and sponsoring this project

Music: Crystal DJ Kwe Favel

https://anchor.fm/shebuntu-audio-kollektiv
https://interkultur.ruhr/kalender/shebuntu-audio-kollektiv

Antifa Cafe: Kameradschaft Blaulicht – Rechte Netzwerke in den Sicherheitsbehörden 26/04/2021

Spätestens seit der Festnahme von Oberleutnant Franco A. bei dem Versuch, im Februar 2017 eine Waffe nach Deutschland zu schmuggeln, und den anschließenden Erkenntnissen aus Ermittlungen und Recherchen, ist klar: Es gibt rechte Netzwerke in Sicherheitsbehörden.

Ob mit dem „Uniter e.V.“ oder „Nordkreuz“, in den letzten Jahren häuften sich die Nachrichten über extrem rechte Zusammenschlüsse in Polizei und Bundeswehr. Bereits seit 2016 hatte das Bundesamt für Verfassungsschutz Kenntnisse zu einem „Netzwerk Hannibal“, in dem sich Angehörige einer Vielzahl von Sicherheitsorganen und auch des Verfassungsschutzes selbst organisierten. Sie tauschten sich in Chatgruppen über die Chancen für einen bewaffneten Umsturz aus oder empörten sich über ein Denkmal für die Opfer des „NSU“. Mithilfe von Dienstcomputern der Polizei trugen sie eine Liste mit knapp 25.000 Namen und Adressen politischer Gegner:innen zusammen, mit dem Ziel, diese an einem „Tag X“ zu töten.

Auch die persönlichen Daten der seit 2018 verschickten und mit dem Namen „NSU 2.0“ unterschriebenen Morddrohungen wurden von Dienstcomputern in Polizeibehörden abgefragt. Ziel dieser Drohungen waren vor allem die Opfer–Anwält:innen im NSU–Prozess und viele weitere Menschen, die sich beispielsweise öffentlich gegen Rassismus und Antisemitismus engagiert haben.

Dabei handelt es sich lediglich um wenige ausgewählte Beispiele aus einem kaum überschaubaren Pool weiterer ähnlicher Ereignisse. Wer hier von „Einzelfällen“ spricht, die keine gemeinsame strukturelle Ursache haben, verharmlost das Problem.

Unsere Referentin MdB Martina Renner ist Sprecherin für antifaschistische Politik der Bundestagsfraktion der LINKEN. Sie war Mitglied im Thüringer NSU-Untersuchungsausschuss. In diesem Vortrag wird sie die Strukturen von rechten Netzwerken in Sicherheitsbehörden vorstellen und die Reaktionen von Staat und Gesellschaft betrachten.

https://antifacafedortmund.noblogs.org/

Antifa Cafe: In bester Verfassung?! – Die Überwachung linker Bands durch den sächsischen Verfassungsschutz 26/04/2021

Nachdem im sächsischen Verfassungsschutzbericht des Jahres 2017 im Kapitel “linksextremistische Musikszene” lediglich zwei Bands aufgeführt worden sind, waren unter der gleichen Rubrik 2018 auf einmal elf Bands zu finden. Die gegen die Bands erhobenen Vorwürfe erwiesen sich als zurechtkonstruiert und nicht haltbar, bildeten aber für die Bands wie auch die Konzertorte, in denen sie aufgetreten sind, eine Bedrohung.

Darum beschlossen 2019 drei der betroffenen Bands, Klage gegen den Verfassungsschutz einzureichen – und hatten Erfolg!

Der Vortrag erläutert nicht nur überblicksartig die Geschichte und die Arbeitsweise des Verfassungsschutzes, sondern zeigt anhand dieses umfangreichen Falls auch, mit welch fragwürdigen Mitteln der Verfassungsschutz zu seinen vermeintlichen Erkenntnissen und Einschätzungen gelangt.

https://antifacafedortmund.noblogs.org/