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Sevda Can Arslan im Gespräch mit dem Autor und Forscher Simon Strick
Am Vorabend des Ratschlags „Welche Demokratie? Autoritärer Umbau, Abwehrkämpfe und emanzipatorische Visionen“ wird sich mit einer ganz spezifischen Herangehensweise zugewendet, die oft recht wenig Aufmerksamkeit erfährt.
An diesem Abend soll sich dem aufkommenden Faschismus mit Simon Strick auf der Gefühls- und Affektebene nähern: Es wird von der Allgegenwart rechter Inhalte und affektiver Strategien in Sozialen Medien und Onlineforen berichtet, über das Aufrufen „rechter“ Gefühle, und über die Offenheit der selbst erklärten demokratischen Mitte für rechte Anliegen und Affektstrategien. Simon Strick fordert auf, diese wahrzunehmen und die ›emotionale Anziehung‹ der (heutigen) Rechten ernst zu nehmen.
Das Verständnis der Wirkungsweise rechter Gefühlswelten führt uns schließlich zur Frage nach möglichen Gegenstrategien: Was tun wir, wenn ehemals erfolgreiche antifaschistische Praxen keine Wirksamkeit mehr entfalten? Haben auch Werte wie Gleichheit, Gerechtigkeit und Solidarität eine Gefühlsebene? Wie und wo lassen sie sich herauskitzeln und ansprechen? Gibt es gar „demokratische“ Gefühle?
Laut Simon Strick ist Distanzierung „kein Mittel gegen diese rechte Gefühlsrevolution. Auf Rechte Gefühle muss kollektiv und affektiv geantwortet werden“.
Wir wollen darüber ins Gespräch kommen, wie solch kollektive und affektive Antworten aussehen könnten.
Simon Strick ist Verfasser der Buches „Rechte Gefühle. Affekte und Strategien des digitalen Faschismus“ (2021). Seine Forschungsschwerpunkte sind Gender- und Critical Race Studies, Populärkulturen, Affektstudien sowie Medien- und Kulturanalyse. Zudem arbeitet er als Dramaturg und gründete 2009 mit Susann Neuenfeldt und Werner Türk die Performancegruppe Panzerkreuzer Rotkäppchen (PKRK).
Sevda Can Arslan wird durch den Abend führen. Sie ist Medien- und Kommunikationswissenschaftlerin und Moderatorin. Sie ist lehrt und forscht aus machtkritischer Perspektive u. a. zum Thema Polizeigewalt und Medien an der Universität Paderborn und ist aktiv in der Initiative 2. Mai. Zudem ist sie eng mit der Arbeit des Grundrechtekomitees verbunden.
Quelle: Grundrechte Komitee Köln