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Knapp eineinhalb Jahre nach der Tötung von Mouhamed Lamine Dramé durch die Dortmunder Polizei hat am 19.12.2023 der Prozessauftakt am Landgericht Dortmund stattgefunden. Der Prozess wird voraussichtlich bis zum Frühjahr andauern. Das öffentliche Interesse an dieser Gerichtsverhandlung ist groß: Selten genug kommt es in Deutschland bei tödlicher rassistischer Polizeigewalt überhaupt zu Gerichtsprozessen. Selten genug steht überhaupt die Gewaltanwendung der Polizei im öffentlichen Fokus. Selten genug werden die Namen und Geschichten der Betroffenen dieser Gewalt überhaupt öffentlich erinnert.
Für unsere Dokumentation des 2ten Prozesstages haben wir Menschen und Gruppen gesprochen, die am Verhandlungstag teilgenommen haben. Wir haben mit dem Solidaritätskreis Mouhamed (https://justice4mouhamed.org/), Justice for Sammy (https://www.justiceforsammy.com/), Lisa Grüter, der Anwältin der Nebenklage, BackUP sowie der Initiative 2. Mai Mannheim (https://www.initiative-2mai.de/) gesprochen.
Danke an Defund the Police, Gruppe Dortmund für ihre Grußworte!
Zum gestrigen Prozesstag:
Der zweite Verhandlungstag begann damit, womit viele Beobachter:innen vorher schon gerechnet hatten – es kam zu keiner Einlassung der Angeklagten und es gab auch keinerlei formale Schuldeingeständnisse.
Eingangs wies der vorsitzende Richter darauf hin, dass auch eine Notwehrsituation bestanden haben könnte und ob die Verteidiger in dieser Sache vorsehen, Anträge zu stellen.
Eine Kammer, die die angeklagten Polizeibeamt:innen als Opfer sieht. Dieser Umstand geht so aus der Anklageschrift der Staatsanwalt eindeutig nicht hervorgeht.
ZITAT: Justine, die Mutter von Sammy „Als Mama, als Angehörige von einem von Polizisten Erschossenem muss ich schon sagen, es war für mich ziemlich heftig da zu sitzen und die Mörder auch zu sehen, also sprich die Täter, die Polizisten, die heute auch von ihrem Schweigerecht Gebrauch gemacht haben. Den Richter fand ich sehr gewöhnungsbedürftig, ich denke da ist schon eine leichte Färbung wie das so weitergehen wird. (…) Mein erster Gedanke war, der ist ziemlich Pro Polizei.“
https://www1.wdr.de/nachrichten/ruhrgebiet/zweiter-prozesstag-drame-anklagte-schweigen-100.html
No Justice, No Peace.
Prozessdokumentation braucht Ressourcen: Wir möchten auf die aktuelle Spendenkampagne des Solidaritätskreis Mouhamed hinweisen https://www.betterplace.org/de/projects/131472-prozessteilnahme-der-familie-drame-sowie-solidarische-prozessbegleitung
5 thoughts on “2. Prozesstag im Fall der Tötung von Mouhamed Lamine Dramé in Dortmund”
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